Hattingen. Seit 17 Jahren setzt sich der Verein „Kindergarten Linden, Schul- und Dorfentwicklung in Gambia“ für bessere Bildung in Jabang ein. Nun soll eine Werkstatt zur Ausbildung von Handwerkern hinzukommen.
- Im Jahr 1999 wurde der Verein gegründet
- Zunächst sollte Jabang mit einem Kindergarten unterstütz werden
- Später Fusion mit dem Verein „Hattingen hilft“
Mitten in Gambia, einem der ärmsten Länder der Welt, liegt Jabang. Wie fast überall in dem Land mit der Größe Schleswig-Holsteins sind die Bildungsmöglichkeiten nur wenigen zugänglich.
Das möchte der Verein „Kindergarten Linden, Schul- und Dorfentwicklung in Gambia“ im gambischen Dorf Jabang ändern. „Wir wollen den Kindern des Dorfes einen besseren Start ins Leben geben“, sagt Gabriele Feller (76). Im Jahr 1999 wurde der Verein gegründet, um Jabang zunächst mit einem Kindergarten, in dem auch Englisch erlernt wird, zu unterstützen. „Es ist wichtig, dass die Kinder dort früh die Sprache lernen, denn sonst wird im Dorf nur die Stammessprache gesprochen“, erzählt Feller, die früher selbst als Erzieherin tätig war. Heute werden im Kindergarten der Organisation insgesamt 146 Kinder von zehn Erziehern betreut.
Schülerzahlen steigen in jedem Jahr
Auf dem benachbarten Grundstück arbeitete der Verein „Hattingen hilft“ ab 2008 an einer Grundschule mit vier Räumen. Vor fünf Jahren schlossen sich die beiden Organisationen zusammen. „Die Fusion war eine gute Entscheidung, wir sind ein tolles Team und verstehen uns gut“, sagt die 76-Jährige begeistert. Dadurch kamen die Dorfentwicklung und Schulförderung als neue Ansatzpunkte hinzu. „Wir schaffen es, alle Bereiche mit berufserfahrenen Personen betreuen zu können“, erklärt Gaby Feller. So hat ihr Mann Ernst Feller (81) als Bauingenieur die Gebäude im Dorf entworfen, Hans Hartung kümmert sich als ehemaliger Lehrer um die Schulförderung. Die Grundschule wächst jährlich um etwa 200 Kinder. Zweimal in der Woche unterstützt die Organisation die 1300 Schüler mit frisch gekochtem Mittagessen aus gambischen Produkten. „Wir würden das gerne jeden Tag bereitstellen können, aber das ist einfach nicht zu bezahlen“, sagt die ehemalige Erzieherin. Auf Wunsch der Schulkinder wurde auch eine Bibliothek mit Lernzentrum errichtet.
Die Organisation hat bereits eine neue Idee für das Dorf, erzählt Gaby Feller: „Am Anfang haben wir gedacht, es reiche aus, die Bildung zu unterstützen – aber den Gedanken haben wir nicht zu Ende geführt.“ Auch Ausbildung brauchen die Menschen in ihrem Dorf, so die 76-Jährige. „Wir möchten nun eine kleine Werkstatt errichten, in der Maurer, Schreiner, Schlosser und Schneiderinnen ausgebildet werden könnten.“ Beim nächsten Besuch im November wird das mit dem Bürgermeister besprochen.
Der Erzieherin bleibt vor allem die Fröhlichkeit der Kinder im Kopf: „Sie begrüßen uns immer strahlend, wenn wir zu Besuch sind. Das ist unglaublich schön.“