Hattingen. Gitarre und Klavier werden vielseitig im Rock- und Popbereich eingesetzt. Schon lange zählen sie auch an den Hattinger Musikschulen zu den beliebtesten Instrumenten.

  • Musikschulen Mukkeklub und Ton-Art berichten
  • Schüler entscheiden, welche Stücke oder Songs gespielt werden
  • Notenlesen gehört zum Handwerkszeug, das man als Musiker beherrschen muss

Viele Kinder haben den Traum, eine Band zu gründen und ihren Idolen, den bekannten Stars der Musikszene, nachzueifern. Seit Anfang des Jahres bietet ihnen der Mukkeklub in Welper eine Plattform dafür. „Die Kinder kommen aus ganz unterschiedlichen Gründen zu uns. Einige möchten Singen lernen, andere wollen in einer Band spielen und finden selbst keine Leute“, erklärt Henning Leise (31), Mitgründer des Mukkeklubs und erfolgreicher Gitarrist. Die guten Anmeldezahlen im ersten Halbjahr erklärt er sich mit der modernen Unterrichtsstruktur, den die Musikschule bietet. „Die Übungsstunde wird individuell gestaltet, so sind die Kinder motiviert und schnell begeistert“, berichtet Leise. Die Schüler entscheiden, welche Stücke oder Songs gespielt werden. Das kann sowohl der Lieblingssong aus den Charts oder aber ein bekannter Rocktitel von früher sein. Wichtig sei, dass die Kinder schnell ein Erfolgserlebnis haben. „Ich denke, der Musikunterricht mit Technikübungen und Standardbüchern ist zu langweilig“, meint der Gitarrist, der in seinem Unterricht darauf verzichtet.

Auch das Angebot „Rentner-Rock“ hat Anklang gefunden. „Es gibt einige, die bereits Unterricht nehmen und gerne in einer Band spielen wollen“, erzählt der Mukkeklub-Begründer.

Die Hattinger Musikschule Ton-Art verzeichnet hingegen eine steigende Nachfrage der Berufstätigen. „Diese Erwachsenen suchen oft einen Ausgleich zum Berufsalltag“, vermutet Christian Venjakob (43). Auch er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder zum Musikmachen zu motivieren. Gemeinsam mit Olaf Schoppmeier (51) leitet er die seit 1993 bestehende Musikschule, die auch die Gründer vom Mukkeklub, Henning Leise und Julian Cassel (32), früher besuchten.

„Wir begleiten die Schüler teilweise bis zum Studium, daher ist uns eine gute Ausbildung sehr wichtig“, so Venjakob, der selbst als Klavierlehrer tätig ist. Wer nur Songs von Youtube nachsingen wolle, sei bei ihnen falsch, denn ohne die Grundlagen gehe es nicht. „Das Notenlesen gehört zum Handwerkszeug, das man als Musiker beherrschen muss. Auf diese Dinge kann man später aufbauen.“ Denn seinen eigenen Stil drücke man durch Improvisation aus, die man erst durch die Entwicklung der gelernten Grundlagen erreiche. Der Klavierlehrer hält es daher für wichtig, dass die Ausbildung Hand und Fuß hat, die Schüler aber trotzdem motiviert und mit Spaß bei der Sache sind. „Die klassischen Etüden sollte man üben, wenn ein Problem im Stück auftaucht“, findet Venjakob.

Auch die Popmusik hat im Instrumentalunterricht Einzug gehalten, denn die Tonkunst besteht nicht nur aus Bach, Mozart und Schubert. Venjakob meint: „Die modernen Instrumente waren schon immer sehr beliebt, der Pop- und Rockbereich gehört einfach dazu.“