Hattingen. Mitglieder haben den Kultur-Begriff in Niederwenigern weit gefasst.Sie bringen Wegekarten heraus, organisieren Wandertouren, stellen Ortstafeln auf

  • Runden Tisch Kultur in Niederwenigern wurde vor zehn Jahren gegründet
  • Veranstaltungen sind ein Schwerpunkt der Arbeit
  • Nächste historische Ortstafel soll an der Zeche Neuglück am Sportplatz aufgestellt werden

Überall, wo Menschen sich begegnen, findet Kultur statt: Mit diesem Kulturbegriff im Kopf gründeten im August vor zehn Jahren zehn aktive Bürger unter anderem auf Initiative von Heidi Pamp den Runden Tisch Kultur, der inzwischen seit einigen Jahren Kultur-Förderkreis Niederwenigern heißt.

„Von Anfang an war die Idee da, dass die Kultur ein weites Feld ist, wir wollten den Begriff nicht einengen“, erinnert sich Gründungsmitglied Hans Kühne (77), der regelmäßig Interessierte auf historische Wanderwege führt. Die zu erforschen, zu erlaufen, in Karten festzuhalten, war das Anliegen einer Arbeitsgruppe, die sich innerhalb des Kultur-Förderkreises gegründet hat.

„Wir haben mit der Volkshochschule Karten zu fünf Wegen herausgegeben. Oft handelt es sich dabei um Privatwege. Früher hatten alle das Recht, diese Wege zu nutzen, um zur Kirche oder zur Mühle zu gelangen – oder als Leichenweg zum Friedhof. Heute sind die Wege manchmal mit Ketten abgesperrt, Wege werden weggepflügt oder Brombeeren wuchern darüber. Das ist schade“, bedauert Kühne. Denn der Sinn der Wege sei auch, das Bild des Dorfes in Erinnerung zu halten.

Aktiv arbeiten im Kultur-Förderkreis Niederwenigern derzeit 13 Mitglieder mit, zehn weitere sind Fördermitglieder. „Da es kein Verein ist, fallen auch keine Mitgliedsbeiträge an, jeder kann einfach mitmachen“, sagt Edmund Reimertz (79), der sich im Kultur-Förderkreis seit Jahren engagiert – und sich über neue Mitglieder freuen würde. Die Möglichkeiten, sich einzubringen, sind vielfältig.

Fürs Archiv werden Räume gesucht

Eine Gruppe widmet sich der Entwicklung eines Ortsarchivs. Das Problem: „Wir haben zwar vieles inzwischen digitalisiert, aber uns fehlt ein Raum für die Originale“, sagt Reimertz. Derzeit lagere alles in Kellern, Garagen, Wohnzimmern von Mitgliedern. „Aber einen Raum könnten wir brauchen. Wir hatten die Möglichkeit, die alte Waschkaue zu nutzen, in der die Kleiderkammer war, aber da muss zu viel gemacht werden“, erklärt Kühne. „Für uns ist so etwas wie das Heimatstübchen in Sprockhövel ein Märchen“, schwärmt Reimertz.

Zehn Ortstafeln sollen noch folgen

Veranstaltungen sind ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit des Kultur-Förderkreises Niederwenigern. In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule hat er schon verschiedene Konzerte mit Lore Goes in den Ortsteil geholt. Jedes Jahr stemmt er eine Krippenausstellung. Und auch mit Michael Görler wurden schon zwei Ausstellungen organisiert. Ein Mitglied erarbeitet Lichtbildvorträge über Niederwenigern. In Teil fünf geht es am 26. Oktober, 19.30 Uhr, im katholischen Pfarrheim am Rüggenweg um die Kohlenstraße am Übergang Burgaltendorf.

Einige Engagierte widmen sich der Erforschung von Namen und Inschriften auf den Friedhöfen und an den Höfen im Dorf. Ein großes Projekt des Förderkreises ist die Errichtung historischer Ortstafeln. Drei sind bereits aufgestellt, „mindestens zehn sollen noch folgen“, so Kühne. Doch dafür braucht die Initiative Spenden. Knapp 200 Euro kostet eine solche Tafel. Die nächste soll an der Zeche Neuglück am Sportplatz aufgestellt werden.