Hattingen. Das Reformhaus an der Welperstraße ist eines der drei beliebtesten in Deutschland.
Ob Demeter eine Marke sei, will der junge Mann wissen. Und erfährt von Barbara Stöcker, seit 36 Jahren Reformhaus-Fachfrau, nicht nur etwas über die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise, sondern auch, dass die Kühe ihre Hörner behalten und das Auswirkungen auf die Qualität der Milch hat. Damit ist die 58-Jährige mittendrin in dem, wofür sie jetzt einen Preis bekommen hat.
Das kleine Geschäft an der Welperstraße 2 gehört zu den drei beliebtesten Reformhäusern in Deutschland. Insgesamt gibt es davon 600. Gemeinsam mit Reformhäusern aus Eberbach im Odenwald und einem in Primasens ist das Hattinger in der aktuellen Juli-Ausgabe des „Reformhaus Kurier – Magazin für gesundes Leben“ als Lieblings-Reformhaus gewürdigt worden. Barbara Stöcker freut dabei besonders, dass nicht die Branche nach bestimmten Kriterien abgestimmt hat, sondern ihre Kunden. Diese schätzten, wie sie ihr immer wieder sagten, eine gute Beratung und das Gespräch.
Stapelweise ausgefüllte Formulare haben ihr Kunden in den Laden gebracht. Auch online konnten sie abstimmen für „ihr Reformaus“. Zum Team gehören Katharina Stöcker, die in einigen Jahren übernehmen wird, Olesja Sadrin und neuerdings Falko Hinnerkort. Kunde Mohamed Bourzoufi sucht nach einem Anis-Fenchel-Tee von guter Qualität. Barbara Stöcker empfiehlt einen Tee mit Arzneimittelqualität. Er habe mehr Wirkstoffe als ein Tee von Lebensmittelqualität.
Dass die ehemalige Studentin der Wirtschaftswissenschaften seit Jahrzehnten ein Reformhaus führt, hat sie nie bereut. „Es macht immer noch viel Spaß“, sagt sie. Die Themen ändern sich, die Zusammensetzung der Kundschaft auch. Sehr bunt sei sie geworden. Nicht nur alte Menschen kaufen im Reformhaus ein. Es geht querbeet durch Altersgruppen und Gesellschaftsschichten. Viele Kunden mit Allergien lassen sich beraten. Und die Vegan-Welle hat inzwischen auch das Reformhaus erfasst. Auch hier setzt Barbara Stöcker auf Beratung.