Hattingen. Der Pfarrer der Gemeinde Welper-Blankenstein kümmert sich in Bielefeldab September verstärkt ums Spendensammeln und die Mitgliederbindung
- Vor elf Jahren kam Hansjörg Federmann als Pfarrer nach Hattingen
- 2015 klappte es nicht mit der Bewerbung als Superintendent in Bochum
- An die Kirche binden will er vor allem die 18- bis 30-Jährigen
Hansjörg Federmann verlässt zum 1. September die Evangelische Gemeinde Welper-Blankenstein. Der 49-jährige Pfarrer wird Landeskirchlicher Beauftragter für Fundraising und Mitgliederbindung.
„Ich werde im Sommer 50. Da habe ich mir die Frage gestellt, ob ich mich weiterentwickeln möchte oder meine Arbeit hier noch weiterführen möchte“, erzählt Federmann. Er entschied sich für den Wechsel, die Option eröffnete sich ihm im Frühjahr. Sonst wäre er wohl weiter Pfarrer der Gemeinde Welper-Blankenstein geblieben. Bereits vor einem Jahr plante Federmann eine berufliche Veränderung, bewarb sich auf die Stelle des Superintendenten des Kirchenkreises Bochum. Doch er verlor die Wahl gegen Gerald Hagmann.
Seit elf Jahren ist Federmann Pfarrer in Hattingen. Er wurde im August 2005 zusammen mit seiner Frau Sabine in der Gemeinde eingesetzt, die damals gerade aus Welper und Blankenstein zusammengeschmolzen war. 2006 stieß Uwe Crone dazu. Im gleichen Jahr entstanden auch viele Ideen, deren Verwirklichung das Gemeindeleben förderte. „Die Organisation der neuen Struktur war anfangs eine große Aufgabe, die aber auch spannend war“, erinnert sich Federmann. So gab es durch die Wiederbelebung der Blankensteiner Abendmusik und den Aufbau des Küsterladens im Küsterhaus zwei bedeutende Impulse.
Es folgten weitere, beispielsweise die Kindermusicals der Gemeinde, die in den vergangenen zwei Jahren sogar in Eigenregie geführt wurden. „Mit Martin Speck haben wir aus der Gemeinde jemanden, der Musik und Text selbst erstellt“, freut sich Federmann auch über die Zusammenarbeit. Die war auch im Falle des Netzwerkes „Welper aktiv“ gefordert, das seit Februar 2015 besteht. Dazu kooperierte Federmann mit der Awo und der Gartenstadt.
Nun gibt es einen Tapetenwechsel, wenn auch nicht komplett. Denn der Pfarrer bleibt in Blankenstein wohnen, hält somit weiterhin Kontakt zur Gemeinde. Bei der Landeskirche in Bielefeld wird er aber seinen neuen Aufgaben nachgehen. Beim Fundraising hilft ihm seine Erfahrung, die er in diesem Bereich im Kirchenkreis Hattingen-Witten sammelte. Künftig wird er für die Kirche weitere Fundraiser ausbilden und schauen, inwiefern sich Spenden sammeln lassen.
Bei der Mitgliederbindung will die Evangelische Kirche neues Denken entwickeln. Dafür suchen Federmann und seine Mitstreiter neue Ideen. „Wir wollen die Neigung fördern dabeizubleiben“, sagt Federmann – vor allem in der Altersgruppe von 18 bis 30 Jahren.