Hattingen. . Tomás Stanke: Der Brandschutzbedarfsplan verbessert die Einsatzbereitschaft.

  • Acht Minuten nach dem Ausrücken müssen zehn Retter mit drei Fahrzeugen am Brandort sein
  • Dieses Schutzziel erreicht die Hattinger Feuerwehr nur zu 49 Prozent
  • Zusammenwachsen der hauptamtlichen und freiwilligen Kräfte soll die Quote verbessern

Die Feuerwehr bündelt ihre Kräfte. Tomás Stanke findet das gut. „Der neue Brandschutzbedarfsplan ist ein zukunftsweisendes Konzept“, sagt der Feuerwehrchef. Natürlich – er hat an den Plänen mitgearbeitet. Dabei ist das mehrere hundert Seiten starke Papier der Bonner Firma Forplan über weite Strecken eine Aufgabenkritik, die aktuelle Schwächen benennt und korrigiert.

So erfüllt die Hattinger Wehr das Schutzziel, acht Minuten nach dem Ausrücken mit drei Fahrzeugen und zehn Mann am Brandort zu sein, zurzeit nur zu 49 Prozent. 100 Prozent sind illusorisch, 80 aber sollten es schon sein. Der Wert sei kein Komplettversagen, betont Stanke. Oft sei man deutlich schneller vor Ort, aber eben nur mit neun Mann. Heißt: Vorgabe nicht erreicht.

Der Brandschutzbedarfsplan bündelt nun das Zusammenspiel von hauptamtlichen und freiwilligen Rettern. Nachts und an Wochenenden, wenn die Freiwilligen verfügbar sind, sollen sie künftig verstärkt zum Einsatz kommen, die Hauptberuflichen besser über die Werktage verteilt werden. „Da hilft auch das Bündeln der Standorte“, sagt Stanke. Wie berichtet sollen die Löschzüge Blankenstein, Holthausen und Welper zum Standort Nord zusammengelegt werden. „Das wird ein starker Löschzug mit 60 Kameraden, von denen 45 aktiv und verfügbar sind. Die können ganz anders ausrücken als bisher“, freut sich Stanke.

Die Freiwilligen Feuerwehren werden also nicht nur schneller vor Ort sein und so die Quote beim Erreichen der Brandschutzziele erhöhen – sie werden auch besser ausgerüstet. „Das stärkt das Selbstwertgefühl und damit natürlich auch die Motivation“, meint der Feuerwehrchef. Probleme beim Zusammenwachsen der Löschzüge – auch Bredenscheid und Oberstüter sollen eine Einheit werden – sieht Stanke nicht. Die Kameraden hätten bereits signalisiert, dass sie die Vorteile erkennen und an einem Strang ziehen.