Hattingen. . Der Umzug ins Evangelische Gemeindezentrum Holthausen ist eine Lösung, mit der die Betroffenen leben können. Politisch bleibt das Thema umstritten
- Bürgermeister räumt Fehler bei der Information der Politik durch die Stadt ein
- SPD fordert zum Umzug des Bürgertreffs einen Ratsbeschluss
- Termin verschiebt sich vom Sommer auf den Jahreswechsel
Der Bürgertreff Holthausen wird umziehen. Aber: Er bleibt in der Dorfmitte. Das genau haben die Seniorinnen und Senioren der städtischen Einrichtung am Donnerstagabend noch einmal vehement gefordert, als der Haupt- und Finanzausschuss das Thema diskutierte. Viele Betroffene saßen auf der Besuchertribüne des Ratssaals. Einige hatten Plakate dabei.
Eine Etage tiefer waren sich die politischen Parteien in der Sache einig. Der Umzug des Seniorentreffs aus dem Pavillon der Grundschule Holthausen ist unausweichlich. Allerdings: Das Evangelische Gemeindezentrum an der Dorfstraße ist für die Beteiligten wie für den gesamten Ortsteil die mit Abstand beste Lösung.
Politisch ist das Thema noch nicht durch. Vor allem die SPD kritisiert das Vorgehen der Stadtverwaltung scharf. „Die Gespräche mit der Kirchengemeinde sind unprofessionell geführt worden“, meint die Holthauser Sozialdemokratin Marlis Fry. Das gelte zwar für beide Seiten, hätte aber von der Stadt unbedingt verhindert werden müssen. „Bei den Nutzern des Bürgertreffs hat das zu großer Unsicherheit geführt. So geht man nicht mit Menschen um“, schimpfte Fry.
SPD-Fraktionschef Achim Paas rügte die Informationspolitik der Stadtspitze: „Die Verwaltung hat das Thema ohne Beteiligung der Politik behandelt. Die Parteien sind nicht informiert worden. Stattdessen hat der Bürgermeister die Ergebnisse vorher auf der Internetseite der Stadt und über Facebook verkündet“, kritisiert Paas.
Dirk Glaser räumte Fehler bei der Information des Rates ein. Sozialdezernentin Beate Schiffer sprach von einem „Schlingerkurs“ bei den Verhandlungen. In der Tat hatte die Stadt bereits im Januar mit der Evangelischen Kirchengemeinde Holthausen über einen Umzug gesprochen. Eine Einigung über Nutzungsbedingungen und Mietpreis gab es nicht. Dann kamen Alternativen ins Gespräch wie ein Erweiterungsbau an der Grundschule oder Gemeinschaftsräume der HWG am Schlangenbusch. Ebenfalls ohne Ergebnis.
Im Mai setzten sich Stadt und Gemeinde noch einmal zusammen. Und einigten sich. Folge der Zeitverluste: Der Termin nach den Sommerferien ist nicht zu halten. Jetzt ist vom Jahreswechsel die Rede. Die Konsequenz daraus: Übergangslösungen müssen her.
Auch rechtlich ist das Thema noch nicht ausgestanden. Während die Stadtspitze den Umzug für ein Geschäft der laufenden Verwaltung hält, pocht die SPD auf eine parlamentarische Entscheidung. Rechtsdezernentin Christine Freynik: „Ein Ratsbeschluss ist nicht notwendig.“ Achim Pass: „Das sehe ich anders, bitte überprüfen.“