Hattingen. . Zum Tag der Apotheke haben Hattinger Apotheker erzählt, was in eine Hausapotheke gehört, was überflüssig ist und was beachtet werden sollte.
- Auswahl auf die Personen im Haushalt abstimmen
- Regelmäßig aufstocken und alte Medikamente ersetzen
- Fieberthermometer wird oft vergessen
Kopfschmerzen, Mückenstiche oder Schnupfen sind kein Grund, direkt zum Arzt zu gehen. Viele helfen sich erst einmal selbst: mit der Hausapotheke.
Apothekerin Isabel Falsone von der Westfalen Apotheke erklärt: „Was alles in die Hausapotheke gehört, hängt ganz davon ab, wer im Haus wohnt. Eine Familie mit Kinder braucht andere Medikamente als ein Rentner-Ehepaar.“ Was auf jeden Fall nicht fehlen sollte, sind Mittel gegen Fieber und Schmerzen, Pflaster und Mullbinden, ein kühlendes Gel gegen Sonnenbrand und Insektenstiche sowie eine Wund- und Heilsalbe.
Apotheker Riyad Rifaie von der Straußen-Apotheke schlägt gegen Verbrennungen, Exeme und Stiche auch eine kortisonhaltige Salbe für die Hausapotheke vor.
„Viele Leute vergessen immer ein Desinfektionsmittel und sterile Handschuhe – das ist ein unbedingtes Muss, um sich bei der Ersten Hilfe auch selbst zu schützen“, sagt Apotheker Han Lian Tan von der Weiltor Apotheke, der ein herkömmliches Erste-Hilfe-Paket mit Verbandszeug, Pflastern, Handschuhen und einer Schere als Ergänzung für jede Hausapotheke empfiehlt.
Familien mit Kindern haben es oft zu Hause, aber bei Älteren fehlt es meist: ein Fieberthermometer. „Das ist wichtig. Viele alte Leute haben entweder gar keins, eines, das nicht mehr funktioniert, oder am besten noch eines mit Quecksilber“, scherzt Falsone. Sie sagt, dass auch ein Durchfallmittel und eine Elektrolytlösung in eine Hausapotheke gehören.
Regelmäßig sollte eine Hausapotheke neu aufgestockt und Altes erneuert werden. Apotheker Riyad Rifaie von der Straussen Apotheke weist darauf hin, dass Medikamente und sterile Binden ein Verfallsdatum haben und nicht ewig halten: „Viele Menschen haben noch angefangene Packungen mit Tabletten im Schrank und wissen im Notfall nicht mehr, wogegen sie sind.“ Er rät, auf die Verpackung der Medikamente zu schreiben, wogegen sie sind und wann sie verfallen.
In der Westfalen-Apotheke merkt Falsone, dass gerade im Herbst viele Leute ihre Hausapotheke aufstocken. „Das ist die Jahreszeit der Erkältung und die Leute wissen, was sie da für Mittel benötigen – viele sagen sogar, dass sie es sich vorsorglich daheim hinlegen, falls sie es brauchen.“
Doch Falsone weiß auch, dass einige Leute Medikamente im Schrank haben, die sie gar nicht benötigen: „Das sind vor allem Kombinationspräparate, die gegen mehrere Sachen gleichzeitig helfen sollen – die sind oft überflüssig.“ Wichtig an der Hausapotheke sei, das neben den grundlegenden Medikanten alles anderes individuell an die Familie angepasst wird.