Hattingen. Wangenabstrich für Knochenmarkspender-Zentrale ist in ganz NRW nur in zwei Apotheken möglich. Hattinger Apotheker startet am 9. Juni mit dem Angebot.
- Wangenabstrich ist in der Apotheke zu den Öffnungszeiten möglich
- Knochenmarkspender-Zentrale will Ängste abbauen
- Große Aktion zum Auftakt im Juni
Die Carré Apotheke unterstützt ab Juni die Knochenmarkspender-Zentrale Düsseldorf und wird Typisierungsstandort. Damit ist sie eine von nur zwei Apotheken in Nordrhein-Westfalen in denen all jene, die unter anderem an Leukämie Erkrankten Stammzellen spenden würden, einen Wangenabstrich zur Typisierung machen lassen können. Die Zentrale in Düsseldorf ist hocherfreut über das Engagement der Hattinger Apotheke. In NRW „startet ansonsten nur noch die Kleeblatt-Apotheke im Krefelder Raum“, sagt Annette Herda von der Zentrale.
„Sonst gibt es ja immer nur punktuell Aktionen, wenn für einen bestimmten Patienten ein passender Spender gesucht wird. Da machen dann oft viele Menschen mit. Aber eine Dauermöglichkeit ist sinnvoll“, sagt Apotheker Rolf Jägers (54) von der Carré Apotheke. Zufällig kam er zu dem Engagement. „Wir haben eine sehr engagierte Mitarbeiterin, die davon erfahren hat, dass eine Apotheke in Ostdeutschland so etwas macht. Da haben wir uns an die Knochenmarkspender-Zentrale Düsseldorf gewandt.“
Ängste abbauen
Die ist froh über jede Möglichkeit der Information. „Wir wollen auch Ängste abbauen. Denn eine Spende ist nichts Schlimmes. In 80 bis 90 Prozent reicht eine Blutspende.“ Nur selten würden aus dem Beckenknochen Stammzellen gewonnen werden. Auch das sei für einen gesunden Spender unkompliziert. „Aber für den Erkrankten macht die Spende den Unterschied zwischen Leben und Tod“, sagt Annette Herda.
Am Donnerstag, 9. Juni, soll es in der Apotheke einen Informationsstand und eine erste große Typisierungsaktion zum Auftakt geben. Ab dann können sich Spendewillige immer zu den Öffnungszeiten der Apotheke typisieren lassen. „Sets liegen bereit. Das geht ja schnell, es ist nur ein Wangenabstrich notwendig“, erklärt Jägers.
Die Mitarbeiterinnen sind von der Zentrale geschult worden. „Es wurde noch mal erklärt, worum es geht, wie die Speichelprobe funktioniert. Das ist ja nicht kompliziert“, sagt Jägers, der die Typisierung nur in seiner Carré-Apotheke, nicht in der Paracelsus-Apotheke anbietet. „Am Reschop ist einfach eine höhere Frequenz.“ Hat das Team eine Probe, wird sie gleich nach Düsseldorf geschickt.
Nicht nur Stammzellenspender will Jägers so gewinnen, sondern auch Interessierte und Förderer vom Leitbild „Hilfe, die Leben rettet“ überzeugen. „Wir beschäftigen uns ja als Apotheke mit Gesundheit. Warum sollen wir nicht mal etwas anbieten, das nicht kommerzorientiert ist. Wir haben so die Möglichkeit, etwas Gutes zu tun.“