Hattingen. Die Gästezahlen sinken in den Restaurants des Hattinger Hügellandes. Betreiber klagen über fehlende Unterstützung von Stadt und Marketing.
- Vier Gaststätten haben in den vergangenen Jahren bereits geschlossen
- Gastronomen haben unter der Woche nur noch wenige Gäste
- Weiterer Rückgang befürchtet, wenn die Buslinie eingestellt werden sollte
Seit einigen Jahren klagen die Gastwirte aus der Elfringhauser Schweiz über sinkende Umsätze. Die Lage hat sich nicht verbessert: Vier Gaststätten haben in den vergangenen Jahren geschlossen. Die verbleibenden Gastronomen kämpfen dagegen um ihren Erhalt.
Seit 40 Jahren betreiben Werner und Hildegard Westphal das Landgasthaus Huxel. „Wir leben von unseren Stammgästen“, sagt Hildegard Huxel. Der älteste ist 104 Jahre alt. In der Woche ist die Resonanz gering. „Das war früher anders, heute haben wir eher am Wochenende und vor allem bei schönem Wetter Betrieb“, so Hildegard Huxel. Ein zusätzliches Standbein ist das eigene mechanische Museum für Musikinstrumente, das auch ausländische Gäste nach Elfringhausen lockt. Hattinger Gäste sind selten. „Die Altstadt ist schön, aber Elfringhausen gehört auch dazu“, so Westphal.
Das sieht auch Cornelia Behre, Pächterin des Restaurants „Zur Blume“ so. „Die Stadt und die Werbegemeinschaft haben an uns kein Interesse“, ist ihr Eindruck. Das bedauert sie sehr. Aufgrund fehlender Werbung blieben Gäste weg, vor allem unter der Woche. Das sei auch am Umsatz spürbar. „Es wird in Zukunft sicherlich Schwierigkeiten geben. Aufgeben kommt für uns nicht in Frage, aber man verliert den Spaß“, sagt Behre. Wanderer, die in Gaststätten einkehren, waren lange Zeit nach dem Pfingststurm Ela eingeschränkt, weil die Waldwege nicht freigeräumt wurden. Aktuell ist eine Brücke über den Felderbach einsturzgefährdet und gesperrt, wodurch sich Wanderer neue Wege suchen müssen.
Ausnahme mit konstantem Umsatz
Dabei können gerade die Wanderwege für neues Klientel bei den Gastronomen sorgen. Etwa beim Haus Bärwinkel. Dort begrüßt Betreiber Dirk Bärwinkel zunehmend Radfahrer und Wanderer, vor allem an langen Wochenenden. Innerhalb der Woche seien die Gästezahlen um 50 Prozent gesunken, schätzt Bärwinkel. „Auch am Wochenende haben wir einen Rückgang von ungefähr 30 Prozent“, schätzt der Betreiber.
Die Gastronomie im Hügelland erhalten möchte Franz Wultschnig, Inhaber des Restaurants „Op dä Höh“: „Wir leben schließlich davon“, sagt er. Und hofft auf mehr Besucher, wenn die Felderbachstraße saniert worden ist. „Viele Gäste haben gute Fahrzeuge und wollen nicht hierher fahren. Daher ist es ruhiger geworden, das Geschäft stagniert“, so Wultschnig. Er und andere befürchten einen weiteren Rückgang der Gäste, falls die Buslinie 634 gestrichen werden sollte. Dies steht seit einiger Zeit zur Debatte, eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.
Weniger Probleme hat die Gaststätte Behmenburg. Dort sorgen Stammgäste und Besucher von außerhalb für konstanten Umsatz.