Hattingen. . Die Villa Weygand ist heute besser bekannt unter dem Namen Pastor-Schoppmeier-Haus. Das Innere des denkmalgeschützten Hauses wurde kernsaniert, die Fassade muss aber erhalten bleiben.

Seit 14 Jahren trägt die Villa an der Bahnhofstraße einen neuen Namen – Pastor-Schoppmeier-Haus. Ein neues Innenleben bekam sie bereits vor 38 Jahren. Entsprechend erinnert hinter den alten Mauern kaum noch etwas an die Villa Weygand. Auch das, was im Gewölbekeller wie ein Schwimmbad anmutet, dürfte jüngeren Datums sein. Alles was von außen sichtbar ist, soll aber erhalten bleiben. Die Villa steht unter Denkmalschutz.

Gebaut wurde das Haus um 1830 im klassizistischen Stil. „Die Villa war eine der ersten, die vor der Stadt, als außerhalb der Stadtmauer gebaut wurden“, weiß Denkmalpfleger Jürgen Uphues. Damals hatte das Haus des Schnapsfabrikanten Weygand aber noch deutlich mehr Nebengebäude. Davon ist nichts mehr übrig. Die alten Stallungen hinter dem Haus wurden 1976 abgerissen. Da gehörten Haus und Grundstück bereits der katholischen Kirche. Die hatte die Villa direkt neben der Kirche St. Peter und Paul im Jahr 1963 gekauft. „Damals wurde die Villa zuerst so wie sie war als Gemeindehaus genutzt“, weiß Pfarrer Winfried Langendonk.

In seiner heutigen Form mit dem Anbau präsentiert sich das Haus seit 1978. Restlos alles war im Gebäudeinneren erneuert worden. Im Erdgeschoss entstanden Gruppenräume. Der Keller wurde tiefergelegt, heißt es in einem Zeitungsbericht anlässlich des Richtfestes.

So stammt die „Schwimmbad-Optik“ mit einem gefliesten Becken, inzwischen durch einen Holzboden nicht mehr ganz so tief, möglicherweise aus dieser Zeit. Als Bad genutzt wurde das aber nie. Die Gewölbebögen darüber und die Bruchsteinmauern sind zumindest noch Originale aus der Bauzeit.

Originale, aber aus den 1970er Jahren, sind die Stühle im Gemeindesaal im Obergeschoss. „Damals waren die hochmodern“, sagt Pfarrer Winfried Langendonk. Jetzt aber wäre es an der Zeit, die alten Möbel auszutauschen. Doch das ist teuer, zuerst müssen deshalb Spenden gesammelt werden.

Wo es ursprünglich ein Dachgeschoss gab, ist heute nur noch die hohe Decke des Gemeindesaals. „Aber wir hatten mal einen Besucher hier, der erklärte, dass er oben in einer Ecke sein Kinderzimmer gehabt hatte“, berichtet Hausmeister Mariusz Strojny. Davon und vom alten Treppenhaus der Villa ist aber nichts mehr zu erahnen.

Genau achtet die Denkmalbehörde auf den Erhalt der Fassade. „Es war ein Kampf, auch nur ein kleines Transparent anzubringen“, erinnert sich Langendonk.

Erneut umgebaut wurde das Haus, das seit 2002 den Namen Pastor-Schoppmeier-Haus trägt, erst im vergangenen Jahr. Im Erdgeschoss wurden Wände gezogen, die Jugend fand ein neues Zuhause. Außerdem wurde die Fassade des Anbaus angehoben, um einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen.