Hattingen. Ehrenamtler haben mit ihren Vereinen und Verbänden am Holschentor ein neues Zuhause gefunden. Minister Michael Groschek lobt ihr Engagement.
- Neues Zuhause für viele Vereine in der alten Schule
- NRW-Minister Groschek kam zur Eröffnung nach Hattingen
- Land stellte rund 300 000 Euro für den Umbau zur Verfügung
Das Holschentor ist eröffnet. Das Zentrum für bürgerschaftliches Engagement in der ehemaligen Holschentorschule bietet Dutzenden Vereinen ein neues Zuhause, wie der Lebenshilfe, mehreren Chören, der Awo oder der Freifunk-Initiative. Federführend ist die Freiwilligenagentur. Zur offiziellen Eröffnung kam Michael Groschek, Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW.
Doch eigentlich hätte das Zentrum längst mit Leben gefüllt sein sollen. Vor etwa drei Jahren kam die Idee erstmalig auf, dem bürgerschaftlichen Engagement ein neues Heim zu bieten. Dann führten die Pläne für den Umbau und die Belegung zu einem Tauziehen in Politik und Verwaltung. Fördergelder lockten, rund 300 000 Euro stellte das Land zur Verfügung. Diese wollte die Stadt nutzen. Und schließlich gab es Bauprobleme. Dies alles führte zu einer Verzögerung – bis zu diesem Frühjahr.
Doch alles schien vergessen bei einem Blick in die Flure und Räume. Die Besucher drängten sich durch den Flur, kämpften sich Etage für Etage vor. Der Andrang und das Interesse der Hattinger waren riesig. Gesprächsfetzen waren zu hören: „Das haben die hier echt schön gemacht.“ Oder: „Eigentlich bräuchten wir gleich noch ein zweites Gebäude dieser Art.“ Erst Stunden später, nachdem Groschek, Bürgermeister Dirk Glaser, seine Vorgängerin Dagmar Goch und Hausherr Andreas Gehrke von der Lebenshilfe das gelbe Band zerschnitten, das zuvor noch den Haupteingang versperrte. Viele ganz Neugierige konnten aber schon längst einen Blick auf die Räume erhaschen.
In seiner Rede lobte Groschek das Projekt Holschentor: „Wir können Nachbarschaft zwar nicht verorten, aber fördern“, sagte er. Das Zentrum für bürgerschaftliches Engagement sei ein eindrucksvolles Beispiel dafür, „was Mut-Bürger auf die Beine stellen können.“ Und wie man Wutbürgern am besten die kalte Schulter zeige.
Mehr noch: Die Vereine und Institutionen fühlen sich sichtlich wohl im neuen Domizil. Der Ambulante Hospizdienst Witten-Hattingen hat seit 24 Jahren endlich ein Regionalbüro in der Stadt. „Als Ergänzung des Hauptbüros in Witten“, sagt Beate Achtelik. Stephanie Kattenborn und Andrea Stolte von der Frauenberatung schätzen den engen Kontakt zu den anderen Vereinen. Und Olga Gorch von der Integrationsagentur sagte: „Ich bin endlich angekommen.“ Selbst die Mitglieder des Dartvereins fühlten sich gut aufgenommen. „Anfangs dachten wir, wir passen hier gar nicht rein“, sagte Marc Sausen.