Hattingen. Stadtwerke und AVU unterschreiben Verträge für das Pachtmodell.


Die Stadtwerke Hattingen werden zum 1. Januar 2017 das Stromnetz im Stadtgebiet von der AVU übernehmen. Im Beisein von Bürgermeister Dirk Glaser und AVU-Vorstand Uwe Träris unterzeichneten Stadtwerke-Geschäftsführer Jürgen Wille und Hansjörg Sander, Geschäftsführer der AVU Netz GmbH, die entsprechenden Verträge am Donnerstag im Hattinger Rathaus.

Die beiden wichtigsten Nachrichten für Hattinger Stromkunden: Auf den Preis hat der Wechsel keine Auswirkungen. Und auch in den Bereichen Service und Sicherheit soll sich nichts ändern.

„Der Eigentümerwechsel beim Netz hat mit dem Strompreis nichts zu tun“, sagte Uwe Träris auf Nachfrage der WAZ. Der hänge weiterhin vor allem von bundesweiten Umlagen und aktuellen Börsenentwicklungen ab. Service und Sicherheit würden weiterhin von der AVU Netz gewährleistet, die das Stromnetz auch künftig betreiben wird.

Genau das ist der Kern des Pachtmodells. Die Stadtwerke haben das Netz gekauft und gleichzeitig für zwölf Jahre wieder an den Regionalversorger AVU verpachtet. Vorteil für die Stadtwerke: Sie sind aktiver Eigentümer und rechnen mit einem Mehrerlös von rund 1,2 Millionen Euro. Vorteil für die AVU: Sie ist mit 40 Prozent an den Stadtwerken Hattingen beteiligt und verdient auch nach dem Verkauf des Netzes weiter mit. Und: Als Pächter bleibt sie für Betrieb, Wartung und Modernisierung des Stromnetzes weiter verantwortlich. Vorteil für die Kunden: Die AVU-Mitarbeiter – die alle ihren Job behalten – sind bei Störungen und Reparaturen schnell vor Ort, auch weil es in Hattingen ein Netzcenter als Außenstelle gibt.

Im Rathaus freuten sich alle Beteiligten über „ein Geschäft auf Augenhöhe“. Bleibt abzuwarten, wie das in zwölf Jahren aussieht. Stadtwerke-Chef Wille kann sich vorstellen, dass der Hattinger Versorger das Netz dann in eigener Regie betreibt.