Hattingen. . Der 54-jährige Designer gestaltet regelmäßig Briefmarken für die Post. In der vergangenen Woche traf er Wolfgang Schäuble und Thomas de Maizière
- Grafiker Thomas Serres regelmäßig zum Wettbewerb eingeladen
- Schon 23 Briefmarken hat er gestaltet
- Treffen mit Finanz- und Innenminister vergangene Woche
Schwarz-rot-gold ist das Bändchen in der Mappe, die ein silberner Bundesadler ziert. Darin: Briefmarken, die ab dem 2. Mai zu haben sind. Entworfen vom Hattinger Grafiker Thomas Serres. „Ich bin einer von etwa 60 Gestaltern, die regelmäßig eingeladen werden, bei diesen Wettbewerben mitzumachen“, sagt der 54-Jährige.
Er traf in der vergangenen Woche bei einem Präsentationstermin für die Marken Finanzminister Wolfgang Schäuble und Innenminister Thomas de Maizière in Berlin. Thema dieser Plusmarken ist „Spielbälle“. Vorgabe waren Fuß-, Rugby- und Golfball. Serres’ Marken zeigen gebrauchte Bälle. „Das war mir wichtig.“ Er hat sie mit einem Schatten auf einen weißen Hintergrund gesetzt.
Mit dem Sieg beim Wettbewerb einher geht die Gestaltung von zwei Ersttagsstempeln. Der Berliner zeigt die drei stilisierten Bälle, der Bonner die Silhouetten von drei Sportlern. Auch der von ihm gestaltete Ersttagsbrief wird Sammlerherzen zum Schnellerschlagen bringen. Manche Marke übrigens hat Serres für Sammler auch schon signiert. Für ihn hat das Gestalten von Briefmarken einen ganz besonderen Reiz: „Einen Quadratzentimeter zu gestalten, hat eine andere Dimension. Es kommt auf die Feindetails an“, erklärt er. Immer wieder nimmt er gern an den Wettbewerben teil, weil er sich so auch mit Themen auseinandersetzt, die ihm sonst fremd blieben.
Das Spielbälle-Thema hingegen war ihm nicht fremd – hat der vierfache Vater doch von der E- bis zur A-Jugend beim TuS Hattingen am Wildhagen gespielt. Auch darum freut es ihn, dass diese Plus-Marken der Stiftung Deutsche Sporthilfe helfen werden.
Golfballmarke hat höchsten Wert
Rugby und Golf spielt Serres nicht. Dafür aber Tennis. Aber der Ball für das Spiel war nicht gefragt beim Wettbewerb. Und dass der Fußball auf der Marke mit dem geringsten, der Golfball auf der mit dem höchsten Wert ist – ein Schelm, wer sich dabei etwas denkt. Darüber, sagt Serres, habe auch Schäuble bei der Präsentation gewitzelt.
Und auch wenn der Entwurf der Marke schon fast ein Jahr zurückliegt – abgeschlossen hat Serres damit noch nicht. Denn auch der erste Andruck kommt immer noch mal zu ihm, „je nach Schwierigkeitsgrad fahre ich auch nach Berlin in die Bundesdruckerei und überwache den Druck an der Maschine“, berichtet er, der seine eigene Büropost nach Möglichkeit mit den von ihm gestalteten Briefmarken frankiert, „wenn das vom Wert her passt“. Genug Chancen dürfte er haben, denn mit diesen jetzigen werden es 23 Briefmarken sein, die er gestaltet hat.