Ein wenig ähnelt der in Bochum lebende Schwede Stefan Lakatos äußerlich dem einstigen Straßenmusiker und Komponisten Moondog mit seinem langen weißen Haar, dem weißen Bart, dazu ganz in Schwarz gewandet. Er brachte Kanons des blinden, aus den USA stammenden Komponisten mit sechs Sängern am Mittwochabend in der Stadtbibliothek zu Gehör.
Sphärisch, meditativ, dann wieder fast zum Tanz einladend rhythmisch sind die kurzen Kanons, die der Chor präsentiert. Stefan Lakatos begleitet den Gesang auf der Trimba, einem von Moondog, der eigentlich Louis Thomas Hardin hieß und als 16-Jähriger beim Experimentieren mit einer Dynamitstange erblindete, selbst erfundenen Instrument. In diesem Mai würde Moondog, der auch in Oer-Erkenschwick lebte und in Münster beerdigt ist, 100 Jahre alt. „Er hat 550 kleine Kanons geschrieben“, teilt Lakatos mit. Sie handeln von Tieren, Natur, Menschen, Philosophie. Auf einem Teppich sitzen die Musiker, tragen teils mit geschlossenen Augen, versunken wirkend die eingängigen Lieder vor. Dann wieder wippen sie lebhaft im Rhythmus mit. Der Spaß ist ihnen anzuspüren. „Wir suchen noch weitere Mitglieder für den Moondog-Chor“, wirbt Lakatos. Wer Interesse habe, könne sich über info@fidena.de melden. Denn: Fidena startet mit einem Moondog - Performativen Konzert am 4. Mai in Bochum. Das Hattinger Konzert war ein Vorgeschmack. Idee, Konzept und Regie liefert Annette Dabs, Moondog-Fan und Fidena-Geschäftsführerin. Da wird’s dann keine Kanons, sondern große Kompositionen geben, Streicher und Saxophon kommen u.a. zum Einsatz.