Hattingen. Unternehmen stellt blütenreiche Brachflächen und landwirtschaftliche Blühstreifen zur Verfügung.

Der Naturschutzbund Deutschland hat den Stieglitz zum Vogel des Jahres benannt, um auf seinen erheblichen Populationsschwund hinzuweisen. In Deutschland hat der Bestand von 1990 bis 2013 um 48 Prozent abgenommen. Offizielle Schätzungen gehen derzeit von 305 000 bis 520 000 Brutpaaren aus. Knapp 60 Prozent des bundesweiten Bestandes leben im Siedlungsraum, die restlichen 40 Prozent in der Agrarlandschaft. Das zeigt, dass der ehemalige Bewohner landwirtschaftlicher Flächen dort nicht mehr ausreichend Nahrung und Brutraum findet. Deshalb startet der Nabu die Aktion „Bunte Meter für Deutschland“. Möglichst viele Meter wildkrautreicher Grünflächen sollen als neue Lebensräume für den Stieglitz und andere Singvögel geschaffen oder erhalten werden. In Hattingen beteiligt sich die HWG an diesem Projekt.

In Kooperation mit der Nabu- Ortsgruppe Hattingen im Kreisverband Ennepe-Ruhr stellt die HWG in Holthausen und Witten-Herbede auf eigenen Grundstücken 7500 Quadratmeter blütenreiche Brachfläche und landwirtschaftliche Blühstreifen zur Verfügung. „Damit werden wertvolle Nahrungsräume nicht nur für den Stieglitz, sondern auch für viele andere Samen fressende Vogelarten sowie für Blüten besuchende Insekten geschaffen. Eine große Artenvielfalt profitiert davon“, sagt Thomas Griesohn-Pflieger vom Nabu-Ortsverband.

In Hattingen sind Stieglitze sehr viel präsenter als im nationalen Durchschnitt. Der Kenner wird sie in allen Stadtteilen finden und sogar auf der Heggerstraße in der Innenstadt kann man oft das typische „stie-glitt“ hören. Beliebte Brutbäume sind hier die kleinen Kugelahorne auf den Plätzen der Innenstadt, die durch den Schnitt der Äste besonders dichte Kronen bilden.