Hattingen. . Kinder- und Jugendbuchwoche endet mit Geschichten und Malaktionen. Stadtbibliothek zieht positive Bilanz der neunten Aktion für alle Zielgruppen

Die Kinder- und Jugendbuchwoche endete mit einer Gruselgeschichte. Und 16 Kinder hingen Janina Hesse und Birgit Schwennecker von Jugendstil – dem Kinder- und Jugendliteraturzentrum – an den Lippen. Sie lernten das Buch „Freunde der Nacht“ kennen, in dem es um Jojo und Lea, um Geschöpfe der Nacht und um Freundschaft geht.

Die Veranstaltung war etwas ganz Besonderes für die jungen Zuhörer. Die Bibliothek hatte längst geschlossen, als es sich alle in einem kleinen Raum gemütlich machten. Doch ganz so still sollte der Abend dann doch nicht vergehen. Kaum kamen zum ersten Mal die Geschöpfe der Nacht vor, wie Schreckschraube, Fledermotte oder Schattenwölfe, war die Fantasie der Kinder gefragt. Und es ging eine Etage höher. In Gruppen sollten die Kinder eines dieser Wesen malen und es in einem Steckbrief beschreiben. Beispielsweise Dunkeldummeln: Sie sind 2,80 Meter groß, schwarz mit bunten Punkten, stehen auf Schimmelkäse und meiden Seife wie der Teufel das Weihwasser.

„Ich muss eine Schreckschraube malen“, sagte Henri, eigentlich Fan von Geschichten über Fußball, der prompt von seiner Gruppe berichtigt wurde. „Stimmt ja, ich muss einen Schattenwolf malen.“ Wen er als Schreckschraube gemalt hätte? „Meine Schwester.“ Die Geschöpfe malten die Kinder in Leuchtfarbe. Und kaum war das Licht aus, zeigten sie den wahren Schrecken. Auch die zehnjährige Emilia war hellauf begeistert von der Veranstaltung. „Es macht viel mehr Spaß, etwas vorgelesen zu bekommen“, sagte sie. Aber Emilia liest auch selbst gerne, wie Die drei Fragezeichen oder Gregs Tagebücher.

„Kinder sind zum Glück leicht für Bücher zu begeistern“, sagte Beatrix Stracke aus der Kinder- und Jugendbibliothek. Viele lesen Gregs Tagebücher, Fantasy-Romane oder Krimis. „Mädchen ab etwa zehn Jahren interessieren sich auch schon für Beziehungen.“ Jungs wollen da eher Action, einen Superhelden, der Abenteuer erlebt. Und Star Wars ist natürlich ganz besonders angesagt. „Dazu gibt es mittlerweile kindgerechte Bücher.“

Bernd Jeucken, Leiter der Stadtbibliothek, zog eine positive Bilanz der 9. Kinder- und Jugendbuchwoche. „Wir hatten alle Zielgruppen vertreten“, sagte er. Seine Favoriten: die Lesung von Rainer Rudloff für die Erwachsenen, der Poetry-Slam-Workshop für Jugendliche und das Figurenspiel des Na-und-Theaters für die ganz Kleinen.

„Die meisten Aktionen haben wir in die Stadtbibliothek gelegt, um sie als Begegnungsstätte interessant zu machen.“ Kinder und Jugendliche sollten auf den Geschmack kommen. „Wir wollen ihnen zeigen, was hier geboten wird.“