Hattingen.. Lexa Voss setzt auf ihrem Hof in der Elfringhauser Schweiz auf direkte Kontakte zu Pferden. Kinder können hier auf Forschungsexpedition gehen
Als erster Hof in Nordrhein-Westfalen wurde der Hof In der Espe in der Elfringhauser Schweiz jetzt zum Begegnungshof ernannt. Inhaberin Lexa Voss freut sich besonders über dieses Zertifikat. Denn ihr Hof steht für eine besondere Begegnung zwischen Mensch und Tier und zu der lädt sie Kinder im April auf eine Forschungsexpedition ein.
Den Titel Begegnungshof vergibt die Stiftung Bündnis Mensch & Tier. Sie versteht die so ausgezeichneten Höfe als „Ergänzung zur Heimtierhaltung und zum Zoobesuch“. Und tatsächlich soll der Kontakt zu den Pferden, Hunden, Katzen und in zukunft vielleicht auch noch Schafen bei Lexa Voss ein ganz anderer sein, als viele ihn kennen. „Das soll auf keinen Fall einen Streichelzoo-Charakter haben“, betont sie und ergänzt: „Es wird ein achtsamerer Umgang mit den Tieren vermittelt“.
Im Mittelpunkt steht das genaue Beobachten und die Kommunikation mit den Tieren. Besonders für die Pferde schlägt Lexa Voss’ Herz. Vier leben auf ihrem Hof. „Aber wir waren nie Reit- oder Ponyhof“, betont sie. Die Begegnung mit den Pferden finde am Boden statt. „Aber viele finden das komisch, wenn man Pferde nicht reitet“, weiß die 40-Jährige.
Seit dreieinhalb Jahren betreibt sie den Hof im Grünen und bietet hier pferdegestützte Therapie und Coaching an. „Es ist spannend, wenn Menschen entdecken, dass Pferde große Ausdrucksmöglichkeiten haben“, sagt sie. Und dabei lernten die Teilnehmer auch viel über sich selbst. Während Erwachsene oft erst mit Sorge reagieren, wenn sie mitten in eine Pferdegruppe hineingehen sollen, sind vor allem Kinder von der Begegnung mit den Tieren fasziniert – „wenn das Pferd freiwillig zu ihnen kommt“, beschreibt Lexa Voss. Und sie erzählt von einem Mädchen, das erst enttäuscht war, nicht reiten zu dürfen. Als sie sich aber einem der Pferde – eigentlich ein sehr introvertiertes Tier, wie Voss berichtet — angenähert habe und das Tier dem Mädchen ohne eine Leine durch einen Parcours gefolgt sei, „da war sie hin und weg und ist jetzt immer dabei“, lacht die 40Jährige. Das mache die Kinder selbstbewusster, schaffe Vertauen und eine besondere Beziehung. Und die können Kinder zwischen acht und elf Jahren auch bei der Forschungsexpedition am Samstag, 23. April, kennenlernen. Der Hattinger Hof nimmt erstmals an dem bundesweiten Projekt teil.
Einen Tag lang kann eine kleine Gruppe dabei kostenfrei auf Entdeckungstour gehen. „Die Expedition will ich offen halten“, sagt Lexa Voss. Impulse sollen von den Kindern kommen. „Vielleicht landen wir am Ende auch bei den Bienen oder bei Regenwürmern.“ Bewerbungen für den Tag sind bis zum 31. März möglich.