Hattingen. Fünf zusätzliche Planstellen sollen in Welper die Integration von Flüchtlingen voranbringen.

„Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen“ hat das Land ein Sonderprogramm genannt, aus dem Städte und Gemeinden in den Jahren 2016 bis 2018 insgesamt 72 Millionen Euro Fördermittel abgreifen können. Die Stadtverwaltung will sich bewerben und hat dem Hauptausschuss dazu einen Dringlichkeitsantrag vorgelegt, weil die Frist vor der nächsten Ratssitzung ablauft. Das Konzept basiert auf fünf zusätzlichen Planstellen für Soziales Integrationsmanagement in Welper. Ein Quartiersmanager soll den Aufbau von Integrationsmaßnahmen im Stadtteil zielführend vorantreiben. Vier Erzieher und Integrationsmittler sollen in Kitas, Schulen und anderen Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit unterstützend tätig sein. Das Projekt läuft über zwei Jahre und neun Monate. Bekommt Hattingen den Zuschlag, müsste die Stadt 110 000 der 1,1 Millionen Euro teuren Maßnahme als Eigenanteil übernehmen.

Politisch ist der Vorstoß umstritten. CDU und Grüne sind dafür. Sie tragen den Gedanken mit, dass eine solche Maßnahme den sozialen Frieden in der Stadt sichert, weil gerade in der Übergangszeit des Stadtumbaus in Welper bis zum Aufbau bedarfsgerechter Strukturen in Kitas und Schulen zielorientierte Integrationsarbeit geleistet werden könne.

SPD, FDP und Linke sind dagegen. Vor allem die Sozialdemokraten vermissen städtebauliche Maßnahmen, die nachhaltige Wirkung haben. „Dies ist die Gelegenheit, bei der man in Steine investieren muss und nicht in Beine“, kritisierte Fraktionschef Achim Paas. Auch die Konzentration des Konzeptes auf Welper stört die SPD. Die meisten Flüchtlinge seien in der Innenstadt untergebracht, wird argumentiert. Sozialdezernentin Beate Schiffer betonte, die Stadt benötige externe Planstellen, das eigene Personal sei überlastet.

Am Ende enthielten sich SPD, FDP und Linke. Sie wollten den Zuschussantrag nicht blockieren, für Veränderungen sei es ja zu spät.