Hattingen. Zu früh, zu spät oder gar nicht: Am Schulzentrum Holthausen häufen sich die Probleme mit den Schulbussen. Eine allgemeine Lösung ist derzeit nicht in Sicht.
Kerstin Reese ist es leid, am 23. Februar ist es erneut passiert: Ihre zehnjährige Tochter stand, wie jeden Mittag, am Schulzentrum Holthausen und wartete auf den Bus. Um 13.55 Uhr soll Linie E62 hier vorbeifahren, rund 25 Kinder warteten. Nach rund einer halben Stunde gaben die Kinder auf und fuhren stattdessen mit Linienbussen nach Hause.
Wie berichtet, sind die Probleme am Schulzentrum Holthausen nicht neu. Vor gut einem Jahr protestierten Eltern und Schüler gegen die Streichung von Buslinien nach der neunten Stunde, im November kam der Bus dann zu früh, die Schüler saßen noch im Unterricht. „Und es läuft immer noch nicht rund“, sagt Reese. Der Ausfall Ende Februar sei nicht der erste im laufenden Kalenderjahr gewesen.
Bogestra führte Gespräche
Daher hat sie eine Beschwerde an die Bogestra geschickt. Die fühlt sich für die Vorfälle im Februar aber nur indirekt verantwortlich. Denn diese Fahrt, genau wie jene im November, lässt das Verkehrsunternehmen durch die Firma Groeger Reisen ausführen. „Wir haben ein eindrückliches Gespräch mit dem Unternehmen geführt und unsere Erwartungen noch mal deutlich gemacht“, sagt Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann. So werde grundsätzlich verfahren, wenn Beschwerden bei der Bogestra eingingen. Groeger Reisen müsse nun zeigen, dass sie diese Erwartungen auch erfüllen können.
Das Busunternehmen konnte zumindest die Umstände des erneuten Ausfalls aufklären: „Wir hatten auf der Strecke einen neuen Fahrer im Einsatz, der an einem Tag zu spät gekommen und am zweiten Tag zur falschen Schule gefahren ist“, so Geschäftsführer Philipp Jenig. Weitere Ausfälle, bedingt durch sein Unternehmen, seien ihm zuletzt aber nicht bekannt geworden. Neben Groeger Reisen fahren aber auch eigene Busse der Bogestra, der VER sowie des Essener Unternehmens Mesenhohl am Schulzentrum Holthausen.
Schulleiter Gerd Buschhausen nennt die Busproblematik ein „Dauerthema“. Schüler seien bereits zu spät an der Schule angekommen, Busfahrer hätten schon Schüler aus den Wagen geworfen. „Wir konnten aber nie genau feststellen, welcher Bus genau betroffen war“, so Buschhaus. Hoffnung auf eine allgemeine Lösung für die Situation hat er nicht.
Auch Kerstin Reese hilft die Zuschiebung der Zuständigkeiten wenig. Sie ärgert sich besonders darüber, dass die Kinder nicht über den Ausfall informiert wurden. Die Antwort der Bogestra: „Wenn die Fahrt auf dem Fahrplan steht, dann erwarten wir, dass der Bus fährt.“ Sehr aussagekräftig, so Reese.