Zum 1. Januar 2019 sollen die rund 100 Mitarbeiter ein neues Gebäude beziehen.Die Ausschreibung läuft, der Vertrag soll im Herbst unterschrieben werden

Die Polizei ist auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Weil das bisherige Gebäude an der Hüttenstraße eine „zeitgemäße Polizeiarbeit“ nicht mehr ermögliche, ist die Neuorientierung erforderlich. Die Behörde zieht es dabei zurück in die Innenstadt. Die Ausschreibung läuft seit gut einer Woche. Im Herbst soll der neue Mietvertrag unterschrieben werden, anschließend folgt der Bau eines neuen oder der Umbau eines bestehenden Gebäudes. Die Planung sieht vor, dass die rund 100 Mitarbeiter zum 1. Januar 2019 umziehen.

Kurios ist der Ablauf: Ausgeschrieben ist nur der Mietvertrag mit den detaillierten Anforderungen der künftigen Wache. Hintergrund: Die Polizei darf keine Haus- oder Grundstücksbesitzer selbst ansprechen, sie muss jetzt auf Angebote von potenziellen Investoren warten. Es geht dabei um eine Mindest-Mietzeit von 15 Jahren, mit der eingeschlossenen Option, diese um weitere fünf Jahre zu verlängern. Mietbeginn soll der 1. Oktober 2018 sein.

Mängel im Gewahrsam

Wachleiter Markus Faßbender erklärt, woran es an der Hüttenstraße zurzeit besonders mangelt: „Das Gewahrsam müsste umfangreich umgebaut werden, um wieder auf dem neuesten Stand zu sein. Die Umkleideräume sind beengt, die Sanitärräume eher dürftig.“ Leiter Volker Schmidt ergänzt, dass es auf der Etage seines Kriminalkommissariats kein warmes Wasser gebe.

Seit der Jahrtausendwende ist die Polizei in dem ehemaligen Verwaltungsgebäude der Henrichs­hütte untergebracht, zuvor war die Anlaufstelle der Hauptwache an der Bahnhofstraße.

Und in die Innenstadt soll es nun zurückgehen. Das Auswahlgebiet, in dem die neue Wache liegen soll, erstreckt sich von der Lembeck im Süden bis kurz hinters Finanzamt im Norden sowie vom Wasserwerk am Rande des Gewerbegebiets Beul im Westen bis zur Nordstraße im Osten.

Die Wache Hattingen ist die größte dezentrale im Gebiet der Kreispolizei (alle EN-Städte außer Witten). Neben dem Streifendienst für Hattingen und Sprockhövel sowie dem Kriminalkommissariat (für Hattingen, Sprockhövel, Herdecke und Wetter) sind hier auch ein ziviler Einsatztrupp (inklusive Diensthundeführer) und die Fortbildungsstelle der Kreispolizei­behörde untergebracht. Das neue Gebäude für die 100 Mitarbeiter soll eine Nutzfläche von etwa 1000 Quadratmetern haben.

Das Hauptvergabeverfahren läuft von April bis Oktober, der Zuschlag wird im November erteilt.