Hattingen. . Jörg Surmann (54), Hausmeister in Holthausen, wünscht sich für „seine“ Mädchen und Jungen eine Grundschulzeit, an die sie später gern zurückdenken.
Im Foyer der Grundschule Holthausen geben die Jeki-Kinder gerade ein Weihnachtskonzert; zu den Zuhörern aus Mitschülern, Eltern, Lehrern hat sich auch Jörg Surmann gesellt, der Hausmeister. Er sagt nichts, aber seine Augen strahlen. Der 54-Jährige arbeitet bereits seit zwölf Jahren in der Einrichtung am Hagen, er fühle sich sehr wohl an seiner Schule, sagt er. Und wenn er überhaupt einen Wunsch hat für diese, dann denn, „dass unsere Kinder eine schöne Grundschulzeit haben, an die sie später noch lange und gern zurückdenken werden“.
Jörg Surmann sieht seine Aufgabe dabei darin, einen Beitrag dazu zu leisten, dass dieser Wunsch auch in Erfüllung geht. „Als Schulhausmeister“, erklärt er, „musst du versuchen, den Kindern das Schulumfeld freundlich und schön zu gestalten.“
Was das für ihn konkret bedeutet, ist zum Beispiel im Schulfoyer zu sehen: Einen an die drei Meter hohen Tannenbaum hat Jörg Surmann dort aufgestellt und liebevoll in Rot und Weiß geschmückt, dazu eine blinkende Lichterkette inmitten der Zweige drapiert. „Die Kinder finden so etwas klasse“, betont der 54-Jährige.
Wenige Meter weiter steht unter einem von der Decke baumelnden Adventskranz eine Krippe mit wertvollen Holzfiguren. Jörg Surmann hat sie vor zehn Jahren angeschafft für die Schüler, und Jahr für Jahr baut er sie wieder neu auf. Mitten im Foyer, wo tagtäglich zahlreiche Kinder herumwuseln. Kaputt gegangen, so Jörg Surmann, sei trotzdem noch nie etwas – mit einer Ausnahme: Dem Engel auf dem Dach des Stalls von Bethlehem ist irgendwann im Pausentreiben die Posaune abgebrochen, seitdem kann er das Kommen des Jesuskindes am Hagen nicht mehr klangvoll anstimmen (aber dafür musizieren jetzt ja die Jeki-Kinder).
Das Konzert ist beendet, Jörg Surmann geht in sein Büro direkt neben dem Schuleingang, es ist rundum verglast. Ein Rad steht neben dem Schreibtisch – zum Abholen der Schulpost, dazu gibt es im Arbeitszimmer von „Hausi“, wie die Kinder ihren Hausmeister nennen, etliches Werkzeug. Und jede Menge Bilder.
Er selbst ist „wunschlos glücklich“
„Hier wohnt der beste Hausi der Welt“, hat ein Schüler auf eins geschrieben, es klebt an der Tür (genau genommen wohnt Jörg Surmann mit seiner Familie indes in einem Bungalow ein paar Meter von der Schule entfernt). Andere Kinder haben ihm strahlende Sonnen gezeichnet, Gebäude inmitten von viel Natur oder das Logo des VfL Bochum, Surmanns Lieblingsverein. Zum Dank dafür, dass er ihre Klassentür repariert hat; weil sie sich an Ernesto und Tom erfreuen, zwei Schildkröten seiner inzwischen erwachsenen Kinder, die er im Schulatrium einquartiert hat. Oder auch einfach nur so.
Was ihn persönlich angehe, sagt Jörg Surmann, sei er an dieser Schule „wunschlos glücklich“.