Hattingen. Einzelhändler sind zufrieden. Hattingen Marketing verdient mit den Andenken allerdings kein Geld. Hier steht der Service-Gedanke im Vordergrund.
Tassen, Schlüsselanhänger, Bierkrüge, Magnete: Wer ein Hattingen-Souvenir sucht, wird fündig. Für Georg Hartmann von Hattingen Marketing fällt der Verkauf dieser Produkte unter den Service-Gedanken. Denn viel Geld kommt dadurch nicht in die Kasse. Für andere lohnt sich das schon.
Beispielsweise für Juwelier Jörg Faatz. Vor einigen Jahren bot er erstmals einen Hattingen-Ring an. „Das ist unser Verkaufsschlager. Das lohnt sich auch wirtschaftlich“, sagt der 41-Jährige, der sein Geschäft an der Heggerstraße betreibt. Inzwischen gibt es den Ring in verschiedenen Varianten und Breiten. Faatz ging noch weiter, bietet seit einer Weile einen selbst entworfenen Kugelanhänger mit Hattingen-Motiv an, dazu passen diverse Ohrringe – und in 2014 kam ein Armband dazu. „Außerdem gibt es jetzt einen Ring, in den die Motive eingelasert sind. Er ist günstiger und etwas moderner als der ursprüngliche Ring.“ Meist Einheimische kaufen den Schmuck.
Auch für Melanie Szumigala aus dem Lotto-Toto-Laden am Obermarkt 2 rechnet sich der Verkauf von Andenken. In der Vitrine ist versammelt, was es gibt: Schnapsgläser in Stiefelform, Biergläser, Schlüsselanhänger, Magnete, Teller, Taschenmesser und vieles mehr mit einem Hattingen-Motiv.
Bierkrug ist Liebhaberstück
„Das Motiv ist extra für uns angefertigt worden. Es zeigt den schiefen Kirchturm. Er ist bei uns in der Nähe“, sagt die 39-Jährige, die das Geschäft im August übernommen, vorher aber schon vier Jahre darin gearbeitet hat. Sogar ein Bierkrug mit Deckel ist im Angebot. Bei dem greifen Sammler zu. Etwa 90 Prozent der Käufer kommen von außerhalb. Ein echter Verkaufsschlager sind die Fingerhüte. „Man glaubt nicht, wie viele Menschen die sammeln.“ Mit 4,95 Euro haben sie einen Preis, den viele auszugeben bereit sind. „Davon verkaufe ich im Monat etwa 20 bis 30 Stück“, so Szumigala. Für sie ist der Verkauf der Souvenirs ein „netter Zuverdienst“.
Das Hattingen-Merchandising sei schwierig, sagt dagegen Georg Hartmann. „Hattingen ist ja keine Touristenstadt wie Köln, Venedig oder Pisa“. Als glückliche Fügung betrachtet er, wenn Firmen selbst in die Produktion gehen – wie bei „Pralinen meiner Stadt“. Bestseller ist die Hattingen-Tasse des Herstellers Mila. 115 Stück wurden in 2014 verkauft. „Aber davon gehen Einkauf und Steuern ab, für uns bleibt vom Preis von 8,95 Euro nicht viel übrig“, sagt Hartmann. Fragende verweist Hartmann auch an andere Anbieter, darunter die Mayersche Buchhandlung mit Hattingen-Ecke.