Inhaberin Jasmin Michel-Burbulla (46) übergibt ihre Tanzschule an der Bahnhofstraße an Mitarbeiterin. „Wenn’s am schönsten ist, soll man aufhören“.

Das kommt überraschend: Jasmin Michel-Burbulla, Inhaberin vom Let’s Dance Jasmin’s Tanzstudio, übergibt die Tanzschule an der Bahnhofstraße an ihre Mitarbeiterin Monique Wächter – nach 15 Jahren.

„Es ist Zeit, an Jüngere zu übergeben. Ich lebe nach dem Motto: Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören. Ob das stimmt, weiß ich in einem halben Jahr“, erklärt Michel-Burbulla. Im Februar 2000 eröffnete sie das Tanzstudio als reine Kindertanzschule. Inzwischen ist Let’s Dance eine Tanzschule für die ganze Familie gewonnen, in der „auch die Mamis und Papis tanzen“, sagt die fröhliche 46-Jährige.

Gelernte Rechtsanwalts- und Notarsgehilfin

Auch mit ein Grund für die Übergabe: „Mein Mann arbeitet jetzt in Herne, wir haben gemerkt, dass uns Zeit fehlt.“ Eigentlich kommt Jasmin Michel-Burbulla aus dem kaufmännischen Bereich, ist gelernte Rechtsanwalts- und Notarsgehilfin. „Ich habe beim Finanzamt gearbeitet, in einer Maschinenfabrik, das Tanzen immer nebenbei gemacht.“ 22 Jahre verdient sie nun inzwischen mit Tanzkursen ihr Geld. An der Selbstständigkeit hat sie „die freie Zeiteinteilung und das Gestalten der Shows“ genossen. „Die Kurse, die ich leite, hatte ich schon reduziert, weil ich so tolle Mitarbeiter habe. Inzwischen gebe ich noch fünf pro Woche.“ Denn: Wenn sie einen Tag mal nicht in die Turnschuhe muss, ist sie mittlerweile nicht mehr böse darum. „Das war früher anders.“ Auch den Tanzarbeitsgemeinschaften an Schulen bleibt sie erhalten, möchte vielleicht mehr Tanzprojekte machen, eventuell in den Paartanzbereich gehen. „Aber jetzt ist erst mal Weihnachten. Und ab Januar orientiere ich mich dann neu.“

Das Organisatorische, das hätte sie oft vom Tanzen abgehalten. Das steht nun nicht mehr im Weg. Und so erhofft sie sich noch mehr Erfolge wie im vergangenen Jahr bei der Ü30-Meisterschaft – „obwohl wir schon alle Ü40 waren“. Die Erfolge, die „kribbeln schon“.

Miteinander von Team und Kunden

Gut in Erinnerung bleiben wird ihr neben Meisterschaften und Fernsehauftritten das Miteinander „von Team und Kunden“ im Tanzstudio. „Viele Kunden haben immer wieder mit angepackt. Für unsere Show kam ein Vater mit dem Bulli, um die Deko abzuholen, eine Mutter brachte den Weihnachtsbaumschmuck mit.“ Und stolz sei sie gewesen, als ihr erster Azubi die Abschlussprüfung bestanden hatte.

Bei der Übergabe an die 28-jährige Mitarbeiterin hat Michel-Burbulla ein gutes Gefühl: „Sie hat genau das richtige Alter, viele Ideen. Früher waren wir nur in der ersten Etage. Als wir vor sieben Jahren die zweite Etage dazu bekamen, war sie schon dabei. Sie kennt hier jeden Nagel in der Wand.“