CDU, Grüne und FDP wollen die Fachbereichsleiterin als Nachfolgerinvon Frank Burbulla durchsetzen. Auch Frank Mielke könnte aufrücken
Am Samstag ist die Ausschreibung in der WAZ erschienen. Die Stadt Hattingen sucht zum 1. April 2016 einen Ersten Beigeordneten. Der Nachfolger von Frank Burbulla, der im Sommer nach Herne wechselte, ist im Dezernat I für die Fachbereiche Ratsangelegenheiten, Wahlen und Logistik, Personalmanagement, Bürgerservice, Rechts- und Ordnungsangelegenheiten sowie Feuerwehr und Rettungsdienst zuständig und zugleich Vertreter des Bürgermeisters. Die Ausschreibung ist öffentlich, das Verfahren offen. Hinter den Kulissen wurde die Personalie allerdings schon vorbesprochen. Christine Freynik (52) soll die Stelle bekommen.
Ihre Chancen stehen gut. Seit 1999 drückt das Jamaika-Bündnis aus CDU, Grünen und FDP allen wichtigen Personalentscheidungen in dieser Stadt seinen Stempel auf. CDU-Mitglieder oder Parteilose wurden gewählt (Frank Burbulla, Andreas Bomheuer, Beate Schiffer, Sozialdemokraten abgewählt (Wolfgang Schommer) oder verhindert (Achim Paas). Gut möglich also, dass Christine Freynik, die wie Frank Burbulla Mitglied der CDU ist, den Job in der Ratssitzung im März 2016 bekommt. Im Stadtparlament haben der bürgerliche Block aus CDU, Grünen und FDP sowie der linke Block aus SPD, Linken und Linke-Piraten jeweils 23 Sitze. Schert niemand aus seiner Fraktion aus, entscheidet die Stimme des Bürgermeisters. Und der kam über Jamaika an sein Amt.
Christine Freynik begann 1996 nach dem Rechtsreferendariat bei der Stadt. Die Volljuristin leitete zunächst das Rechtsamt und führt seit 2006 den Fachbereich Bürgerservice, Rechts- und Ordnungsangelegenheiten. Ein Jahr später wollte Beigeordneter Frank Burbulla seine Parteifreundin an die Spitze des Fachbereichs Personal, Organisation, Datenverarbeitung bugsieren. Doch Bürgermeisterin Dagmar Goch (SPD) setzte ihren Kandidaten durch: Frank Mielke (ebenfalls SPD). Der leitet das Dezernat Personal, Recht und Ordnung sowie die Kämmerei nach dem Wechsel von Frank Burbulla kommissarisch und macht sich ebenfalls noch Hoffnungen auf die Stelle als Beigeordneter. Als Kämmerer ist der 53-Jährige in den Etatberatungen kompetent aufgetreten. Andererseits hat er aus seiner Sympathie für Dirk Glaser nie einen Hehl gemacht. Und der ist dann ja doch nicht auf einem SPD-Ticket Bürgermeister geworden.
Also könnte für Frank Mielke am Ende das neu geschmiedete Dezernat II übrig bleiben, in dem er für die Bereiche Kämmerei und Organisation verantwortlich wäre. Und als Fachbereichsleiter mit Dezernentenfunktion ebenso im Stadtvorstand sitzen würde wie Jens Hendrix für den Baubereich.