Hattingen. . Schülerinnen der Krankenpflegeschule am EvK wünschen sich eine modernere Übungspuppe. Auch auf dem Wunschzettel: neue Beleuchtung und neuer Kicker.

Frau Nussbaum sieht mitgenommen aus. Grau-gelbliche Gesichtsfarbe, zerzaustes Haar, starrer Blick, sitzt sie an diesem Morgen in einem Unterrichtsraum der Krankenpflegeschule am Evangelischen Krankenhaus (EvK) und lässt sich zurechtrücken fürs Foto.

Rebecca Hoppenkamps (20), Rebecca Westerholt (21), Eleni Patsi (37), Anna Block (23) und Juliane (21) platzieren sich neben der Plastikpuppe, an der die angehenden Gesundheits- und Krankenpflegerinnen regelmäßig üben, wie sie Patienten waschen, Blasenkatheter legen, Wunden verbinden – noch. Denn sie wünschen sich sehnlichst eine Nachfolgerin für die alte Dame. Oder aber: einen Nachfolger.

„Frau Nussbaum ist wirklich schon sehr alt“, sagt Juliane Weber. 20 Jahre, mindestens. Sie sei nicht nur abgenutzt, sondern rieche auch „ein bisschen“, ihrer Zwillingsschwester fehlt sogar ein Bein. Zudem haben viele Übungspuppen heute technisch einiges mehr zu bieten als Frau Nussbaum. So gibt es Exemplare mit tastbarem Puls, messbarem Blutdruck. Und mit Stöhngeräuschen bei Herzdruckmassagen. Eine solche Puppe für den Unterricht an ihrer Schule zu haben, wäre wirklich toll, finden die fünf Frauen.

In ihren Klassen – der gelben, deren Schüler im März 2016 nach dreijähriger Ausbildung ihre Abschlussprüfungen ablegen werden, und der grünen, für deren Schüler die Prüfungen im September 2016 anstehen, haben die Oberschülerinnen nachgefragt, was diese sich für die Krankenpflegeschule der Augusta Stiftung Hattingen Bochum wünschen. Das Ergebnis: Im Grunde sind die meisten Auszubildenden mit dem Angebot dort sehr zufrieden. „Die Schule ist toll“, sagt Rebecca Hoppenkamps. Und Rebecca Westerholt fügt hinzu: „Ein großes Dankeschön an unsere Lehrer, die so vieles möglich für uns machen.“ Etwa Studienfahrten wie jene Anfang nächsten Jahres nach Winterberg. Oder Fortbildungen weit über die übliche Ausbildung hinaus (die neben insgesamt zwölf Theorieblöcken rund ums Leitthema Bezugspflege viele praktische Einsatzerfahrungen umfasst – auf Stationen wie der Inneren Medizin oder der Geriatrie bis hin zu den Ambulanten Diensten).

Ein paar Wünsche haben sie aber trotzdem – nicht nur eine den nach einer neuen Frau Nussbaum. Auch eine bessere Beleuchtung in den Klassenräumen, sagt Eleni Patsi, wäre gut. „Denn das jetzige Licht dort flackert sehr stark.“ Sich dabei einen ganzen Unterrichtstag lang, von acht bis gegen 16 Uhr, zu konzentrieren, sei mitunter schon anstrengend. Zudem wünschen sie sich einen Kaffevollautomaten für den Pausenraum – und einen neuen Tischkicker.

Der aktuelle Kicker steht im Flur der Krankenpflegeschule, und dessen Spielfiguren sehen bemitleidenswert aus. So, als gehörten sie eher ins Krankenhaus als auf ein Fußballfeld. Ein Spieler etwa hat sich irgendwann wohl mal ein Bein gebrochen, ein anderer gleich das ganze Becken durch. Und ohne – natürlich fachmännisch von den Krankenpflegeschülerinnen angelegten – Tapeverband dreht sich hier ohnehin fast keine Spielfigur in Richtung Ball. „Unser Kicker“, sagt Juliane Weber denn auch augenzwinkernd, „wird von uns allen hier gut genutzt.“

Fast möchte man sagen: So wie Frau Nussbaum.