Hattingen. . Bezirksregierung Arnsberg wird sehr wahrscheinlich zustimmen. Auch der Antrag für die Neugestaltung der Ruhr soll 2016 kommen. Bürgerinitiative fordert von Umweltminister, den Umbau zu verhindern.

Der Ruhrbogen beschäftigt derzeit nicht nur die Bürgerinitiative, die sich für dessen Erhalt einsetzt, sondern auch die Bezirksregierungen Düsseldorf und Arnsberg sowie Nordrhein-Westfalens Umweltminister Johannes Remmel. Während Arnsberg an der Unterschutzstellung des Flussabschnitts als Denkmal arbeitet, wird in Düsseldorf ein Antrag auf die Eröffnung eines Planfeststellungsverfahrens zur Umgestaltung der Ruhr erstellt. Mit beidem rechnen die Bezirksregierungen Anfang 2016. Nach Wunsch der Bürgerinitiative soll Minister Remmel den Umbau komplett stoppen.

Bereits seit Jahren werden in Düsseldorf Pläne zur Neugestaltung des Ruhrbogens zwischen Dahlhauser Mühle und Hattinger Wehr erarbeitet. Vor einem Jahr wurde zudem von Initiativkreis der Antrag gestellt, den Abschnitt unter Schutz stellen zu lassen. Dieser Einschätzung schloss sich nicht nur der Landschaftsverband Westfalen Lippe als zuständige Fachbehörde an, sondern auch aus Arnsberg als Obere Denkmalbehörde signalisiert, der Argumentation „mit ganz hoher Wahrscheinlichkeit“ folgen zu ­wollen.

Langwierig wird das Verfahren unter anderem durch die Vielzahl an Eigentümern von Flurstücken auf dem etwa sieben Kilometer langen Abschnitt. Allein 83 sind es auf Hattinger Fluss-Seite – hinzu kommen die auf Bochumer Seite. Dazu mussten die Anhörungen der Eigentümer erweitert werden, weil einzelne dort Wasserentnahmerechte besitzen, erklärt Christian Chmel-Menges, Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg. Bisher gebe es aber keine kritischen Rückmeldungen.

Auch ein Antrag zur Einleitung des Planfeststellungsverfahrens liegt noch nicht vor. Düsseldorf wird voraussichtlich nicht vor Anfang 2016 den Antrag stellen. „Wegen des Denkmalschutzes wird eventuell weitere Verschiebungen geben“, sagt Sprecher William Wolfgramm. Denn es gebe bereits Abstimmungsgespräche zwischen der planenden Bezirksregierung Düsseldorf und Arnsberg, die das Planfeststellungsverfahren später leitet.

Die Hattinger Initiativkreis hat sich unterdessen mit seiner Bitte, die Überlegungen zu einer Umgestaltung des Ruhrbogens ganz einzustellen, an Minister Remmel gewendet. Auch von Düsseldorf angekündigte Kompromisslösungen zwischen Naturschutz und Denkmalschutz wollen die Hattinger nicht mehr gelten lassen. „Wir appellieren an Sie, das Umbauprojekt zu stoppen und die denkmalwürdige Kulturlandschaft im Hattinger Ruhrbereich nicht zu zerstören“, schreiben sie an den Minister.