Hattingen. Mitglieder des Fördervereins in Niederbonsfeld haben in ehrenamtlicher Arbeit die katholische Kirche geputzt.

Sie kamen mit Staubwedeln, Silbertüchern und Teleskop-Besen. Ziel: Kirchenbänke, Altar und Ikonen von spätsommerlichen Spinnen­netzen und angesammeltem Staub befreien.

Seit dem Jahr 2008 gibt es für das Pfarrheim kein Geld mehr aus dem Kirchenhaushalt. Alles, was über das Ausfegen durch einem Putzdienst hinausgeht, wird seitdem von Gemeindemitgliedern übernommen. „Putzen machen wir selber, damit wir das Geld für andere Sachen sparen“, sagt Richard Kreutzer, Vorsitzender des Fördervereins St. Engelbert.

Zehn Freiwillige haben geholfen

Zehn Freiwillige waren zusammengekommen, um die Kirche für das bevorstehende Patronatsfest und die Vorweihnachtszeit auf Hochglanz zu bringen. „Manche Menschen haben kein Verständnis für Staub auf den Bänken oder die Spinnweben, die man besonders gut sieht, wenn zum Elf-Uhr-Gottesdienst die Sonne durch die Kirchenfenster scheint“, erzählt Winfried Pöhling, der sonntags an der Orgel sitzt. Früher, als die Kirche noch eine eigene Putzfrau für Gottes- und Gemeindehaus finanzieren konnte, sei gründlicher geputzt worden.

Seine Frau Maria, die als ehrenamtliche Küsterin fungiert, hatte vor Ostern die Kirche ganz alleine gereinigt. Diesmal hat sie sich jedoch Hilfe geholt. „Man ist ständig da und macht und tut und hilft“, sagt sie fröhlich. „Man hängt schon daran und möchte, dass es gut läuft“, sagt sie, aber manchmal wünsche sie sich mehr Hilfe. In neun Jahren war sie nicht einmal krank.

Im Jahr 2006 waren die sieben bis dahin eigenständigen und einzeln bezuschussten katholischen Gemeinden im Stadtgebiet in der Stadtpfarrei St. Peter und Paul zusammengeschlossen worden. Die Putzaktion ist aufgrund des Geldmangels nur eine von wenigen ehrenamtlichen Tätigkeiten in der Gemeinde in Niederbonsfeld, wo knapp 2500 Menschen leben.