Hattingen. . Der MGV „Deutsche Eiche“ Hammertal feiert in diesem Jahr seinen 135. Geburtstag. Eingestaubt sind die 37 Sänger aber keineswegs.
Ein 135 Jahre alter Männergesangverein erinnert vor allem an altes deutsches Liedgut und Klassiker aus vergangenen Jahrhunderten. Doch der Männergesangverein „Deutsche Eiche“ aus dem Hammertal will dieses Image nicht erfüllen, trotz eines hohen Durchschnittsalters der Sänger. „Es ist nicht immer alles wie ‘Am Brunnen vor dem Tore’“, sagt etwa Horst Engelsberg, Vorstandsmitglied beim Hammertaler Chor.
Stattdessen hat sich die Gruppe in den vergangenen Jahren moderneren Stücken zugewandt und singt Lieder, die einer breiten Masse an Zuhörern bekannt sein dürften. Beim diesjährigen Herbstkonzert präsentierten die Männer unter anderem Stücke von Santiano und Udo Jürgens sowie Vangelis’ Conquest of Paradise, das die meisten Zuhörer vor allem mit dem Boxer Henry Maske verbinden.
Zuständig für diese musikalische Ausrichtung ist vor allem Chorleiter Martin Martmöller (52). Seit fünf Jahren leitet der studierte Musiker und Theologe aus Witten den Chor und hat in dieser Zeit mit den derzeit 37 Sängern ein frisches Repertoire einstudiert. Passend zur modernen Auslegung stellte Martmöller bereits sein erstes Herbstkonzert mit den Hammertalern im Jahr 2010 unter den Titel „Von Abba bis Verdi“.
Umbruch in den 1970ern
Neben dem Herbstkonzert ist auch vor allem das Sommerfest zu einem festen Termin im Kalender des MGV aus Hammertal geworden. Etabliert wurde das Fest Ende der 1960er Jahre.
Der Männergesangverein erlebte in dieser Phase einen großen Umbruch, die personellen Hochzeiten waren lange vorbei. Stattdessen stand sogar zu befürchten, dass der Verein seinen 100. Geburtstag nicht erleben würde: Anfang der 1970er Jahre sank die Zahl der aktiven Sänger unter 20 Personen.
Neben einigen personellen Veränderungen im Vorstand sowie der Chorleitung wurde unter anderem das Sommerfest ins Leben gerufen. So gelang es dem Verein, junge Sänger an den Chor heranzuführen und zugleich eine Veranstaltung zu etablieren, die bis heute das finanzielle Rückgrat des MGV bildet.
Nach dem Herbstkonzert folgt beim MGV für gewöhnlich die Vorbereitung auf das Weihnachtskonzert, das jedes Jahr gemeinsam mit dem Damenchor Hammertal ausgerichtet wird.
Auftritt mit Profis
Dieses Jahr kam es aber zuvor schon zu einem weiteren Höhepunkt: Denn der MGV stand vor Kurzem gemeinsam mit den Maxim Kowalew Don Kosaken auf der Bühne. „Wir haben dem Kosaken-Chor eines unserer Stücke zugeschickt, um es dann mit ihm gemeinsam zu singen“, sagt Horst Engelsberg. Ein großes Erlebnis für den kleinen Verein: „Das sind Profis, da müssen wir schon volle Kanne reinhauen.“