Hattingen. 26 Vereine vermitteln beim Besuch von NRW-Stadtentwicklungsminister Michael Groschek einen Eindruck davon, wie sie das Holschentor beleben werden.
Im Flur singen Hattinger Chöre „Der Steiger kommt“, im großen Raum im Erdgeschoss drängen sich gut 100 Mitglieder von 26 Hattinger Vereinen um Biertischgarnituren. „Ich denke, das vermittelt ein gutes Bild davon, wie lebendig es hier zugehen wird“, sagt Bürgermeisterin Dagmar Goch zur Begrüßung von NRW-Stadtentwicklungsminister Michael Groschek im Zentrum für Bürgerschaftliches Engagement an der Schulstraße.
Groschek ist am Mittwoch vorbeigekommen, um der Einrichtung die Auszeichnung als „Ort des Fortschritts“ zu verleihen. Damit fördert die Landesregierung herausragende Projekte in den Bereichen Forschung, Wirtschaft sowie Stadt- und Quartierentwicklung. 80 Prozent der Umbaukosten des Holschentors übernimmt das Land, zehn Prozent die Stadt. Der Rest kommt durch Eigenleistungen der beteiligten Vereine zusammen.
Derzeit sei man noch mit dem Trockenbau beschäftigt, sagt Andreas Gehrke von der Freiwilligenagentur, die die Arbeit im künftigen Bürgerzentrum koordiniert. Zwischenwände müssen noch gezogen, Türen eingebaut, elektrische Anlagen verlegt werden. Der Aufwand sei etwas höher als ursprünglich absehbar. Im November können die Gruppen aktiv werden, die sich um das Streichen und Einrichten der Räume kümmern werden. „Ich rechne derzeit mit einer Eröffnung Mitte Januar“, sagt Gehrke.
Der Ambulante Hospizdienst Witten/Hattingen, der sich einen Raum mit dem Verein Kipa (Kinderpatenschaften) Hattingen teilen wird, hat bereits eine Schrankwand angeschafft. Sie hätten bisher die Miete für einen eigenen Raum tragen müssen und für größere Treffen ein Café oder Zuhause eines Mitglieds wählen müssen, erzählen mehrere Vereinsmitglieder. Das könne man nun im neuen Bürgerzentrum machen.
„Das Bürgerzentrum ist auch ideal zur Vernetzung“, sagt Silvia Kaniut vom Hospizdienst. „Es ist eine zentrale Stelle, die gut zu erreichen ist und an der alle Anfragen zusammenlaufen“, ergänzt Susanne Gramatke vom Hospizdienst.
Unverbindliche Information
Einen weiteren Vorteil sieht Thekla Bieder vom Verein Kipa: „Es wird ein Treffpunkt, an dem sich Interessierte unverbindlich informieren können. Darin steckt großes Potenzial.“ Auch für die Sängervereinigung biete das Bürgerzentrum große Vorteile, freut sich Erika Koch: „Zu Sängerwochenenden müssen wir nicht mehr wegfahren, sondern können die hier machen.“
Minister Groschek zeigte sich begeistert von so viel Einsatz: „Danke an alle Hattinger, die begreifen, welchen großer Schatz bürgerschaftliches Engagement bedeutet.“