Hattingen. . Leser testeten bei der WAZ-Aktion auf dem Panhas-Fest die Panhas-Gerichte von Diergardts „Kühler Grund“ und vom Hotel-Restaurant Eggers
„Der Unterschied zwischen Sprockhöveler und Hattinger Panhas? Bei mir scheint die Sonne“, scherzt Dirk Eggers vom Hotel-Restaurant Eggers. Er servierte WAZ-Lesern auf dem Panhas-Fest an der St.-Georgs-Kirche gestern seine Sprockhöveler Panhas-Version. Die sich von der Hattinger doch unterscheidet. In Eggers Panhas kommt Buchweizen, in den von Friedel Diergardt kommen Graupen.
„Als Kind mochte ich Panhas nicht, ich habe das mal als Jugendliche gegessen, habe ihn ganz anders in Erinnerung. Der hier schmeckt echt lecker“, sagt Annette Beck (55). Ihr Mann Rüdiger (57) hat in der Kindheit dies Gericht gern gegessen: „Mein Vater hat ihn früher selbst gemacht.“
Röstzwiebeln liegen auf dem Panhas bei Eggers, den er mit Bratkartoffeln sowie Apfelkraut-Senfdip serviert. Gemütlich sitzen die Leser im Pavillon, der mit Mais herbstlich dekoriert ist. Dazu schmeckt ein Apfelwein. „Der ist lecker herzhaft“, urteilt Monika Schwartmann (59). Eggers erklärt, dass es diverse Zubereitungsarten gibt – „mancher mag Panhas mit Reis oder mit Haferschrot“.
Süßer kommt die Variante von Friedel Diergardt daher: Sie wird serviert mit Preiselbeeren, Apfel-Meerrettich und Rübenkraut – aber gleichfalls mit Bratkartoffeln. „Zum Panhas passt gut ein süßer Wein, darum haben wir hier Federweißen“, sagt Diergardt und räumt mit einem Gerücht auf: „Man sagt immer, zu Käse würde Rotwein passen, stimmt nicht, süßer Weißwein ist viel besser.“
Er vermittelt den WAZ-Lesern auch, wie Panhas entstand. Früher kam Leber- und Blutwurst in Naturdärme, wurde gekocht, die Därme konnten dann schon mal platzen. Die so entstehende Wurstbrühe wurde gut gewürzt, eingekocht, Buchweizen kam hinzu. Die dunkle Farbe kommt von der Blutwurst. Einen Tipp gibt Diergardt hinsichtlich der Graupen: „Wer sie nicht zu Kälberzähnen aufgequollen mag, legt sie nicht in Wasser, sondern schwitzt sie nur mit Olivenöl an.“
Heinz Severins (81) schmeckt diese süßliche Variante gut. Er kauft sich auch sonst gelegentlich beim Metzger Panhas. Zum Herbstfest versucht er jedes Jahr zu kommen. Diergardt freut sich, dass er inzwischen beim Panhas-Fest zunehmend erlebt, dass auch junge Leute zwischen 20 und 30 Jahren wieder Panhas bestellen – und „oft begeistert sind“.
Kross jedenfalls servieren beide Köche das Gericht. „Ich habe Panhas nie so kross gebraten, aber das ist besser. Ich glaube, ich schneide auch die Scheiben zu dick“, erkennt Cecilie Waltert (83).