Hattingen. . Immer mehr Kunden wollen Speisen und Getränke in eigenen Dosen und Tassen mit nach Hause nehmen. Doch das geht nicht immer

Zum Mittagessen schnell eine Portion beim Imbiss nebenan holen, in einer Plastikdose von zu Hause, in die die Verkäuferinnen das Essen hineinfüllen können: Das klingt nach einer guten Idee zur Müllvermeidung. Doch nicht jeder Verkäufer macht da mit.

Im Hofladen vom Schultenhof etwa geht erst gar keine mitgebrachte Plastikdose über die Theke. „Unser Essen ist nach den Hygienestandards geprüft und wird in einer Siegelrandschale verkauft – so soll unser Essen auch den Laden verlassen“, sagt Christina Schulte-Stade, die im Familienbetrieb des Schultenhofs mitarbeitet. „Zu Hause spülen die Leute ihre Dosen nicht so, wie wir es hier tun, und wir wollen uns selbst schützen.“ Wenn jemand von dem Essen aus der eigenen Dose schlecht werde, er schlimmstenfalls sogar eine Salmonellenvergiftung bekomme, könne niemand nachvollziehen, was der Grund dafür war.

Zudem könnten Bakterien aus der Dose im Essen im Laden landen. Und das will der Schultenhof vermeiden. „Bei uns zahlt niemand einen Zuschlag für die Verpackung, daher geben wir unser Essen so raus, dass die Verpackung dicht und sauber ist“, so Schulte-Stade.

Der Imbiss „Wurst König“ geht mit dieser Situation ganz ähnlich um. „Es passiert oft, dass Gäste ihre eigene Dose mitbringen, aber wir können aus Hygienegründen nichts in diese füllen“, sagt Verkäuferin Manuela Themann. Wenn der Gast es wünscht, füllen die Verkäuferinnen das Essen auf Pappteller. „Dann können sich die Leute ihr Essen selbst umfüllen“, erklärt Themann.Ebenso verhält es sich mit dem Kaffee. Statt einen Pappbecher als „Kaffee To Go“ bevorzugen manche Leute ihre eigenen Thermoskannen oder Beche, füllen den Kaffee um.

In der Bäckerei und Konditorei Löscher etwa kommt das sehr oft vor. „Hier kommen viele her, die anschließend zur Arbeit oder in die Uni wollen und für die es einfacher ist, den Kaffee im eigenen Behälter zu haben. Das ist für uns kein Problem“, sagt eine Verkäuferin. Geld sparen die Kaffeekäufer allerdings nicht. Denn auch hier gibt es keine Verpackungspauschale.

Ganz ähnlich verhält es sich im Eissalon Pampanin. Dort erzählt Carlo De Bernadin, dass ab und an auch bei ihm Leute mit eigenen Behältern vorbeikommen: „Wenn es am Wochenende einen Kaffeenachmittag geben soll und die Sahne nicht gelungen ist oder diese noch fehlt, fülle ich oft mitgebrachte Glasschälchen auf.“

Fazit: Wenn man Müll vermeiden will, dann schadet es nicht, beim Essenskauf eine eigene Plastikdose oder Thermoskanne dabei zu haben. Doch wenn es nicht klappt mit dem Umfüllen, dann hat das hygienische Gründe.