Hattingen. . In der Turnhalle Talstraße ist seit Freitag kein Flüchtlingsbett mehr frei. Der ASB renoviert Sozialräume und sucht Sportvereine, die mit jungen Bewohnern Fußball spielen
Vor der Turnhalle Talstraße herrscht gähnende Leere. Das Dach hat keine Scheiben, ein Zaun grenzt den Platz ein und von der direkten Wohnbebauung gegenüber ab. Auf dem Platz sollen sich nicht zu viele Flüchtlinge aufhalten und durch Lautstärke die Nachbarn stören, machen Vertreter von Stadt und ASB bei einem Rundgang durchs Haus deutlich. Dafür renoviert der Arbeiter Samariter Bund Ruhr gerade drinnen.
„Wir bauen Sozialräume um“, sagt Thorsten Jung, Geschäftsführer des ASB Ruhr. Der hat, wie berichtet, am Montag voriger Woche offiziell von der Stadt Organisation und Betreuung der Flüchtlinge in der Turnhalle Talstraße übernommen. Das Wetter wird schlechter. Für Veranstaltungen wird Raum gebraucht, um fernzusehen und Sport zu schauen. Außerdem benötigen die Kinder Platz zum Spielen, wenn sie sich nicht mehr so viel draußen aufhalten können. Der Ausbau wird derzeit erledigt.
Schön fände Thorsten Jung, wenn Vertreter örtlicher Sportvereine mit jungen Flüchtlingen Fußball spielen würden.
Als Stadt und ASB durchs Haus führten, war es nur zu einem Viertel belegt. „Jetzt sind wir wieder voll“, sagt Jung. 192 Menschen können maximal untergebracht werden. Vorigen Freitag sind neue Flüchtlinge gekommen, darunter viele junge Männer. Sie wurden inzwischen registriert. Viele kommen aus Syrien, Eritrea, dem Irak, aus Somalia und China. Viele Syrer sind vor der Terrormiliz Islamischer Staat geflohen, weiß Jung.
„Es läuft gut“, sagt er. „Alles hat sich eingespielt.“ Die durch Trennwände in der Turnhalle abgetrennten Betten sind alle belegt. Bewohner bekommen einen Ausweis mit Lichtbild, der sie als rechtmäßigen Gast der Unterkunft ausweist. Auch Besucher, die hineinwollen, müssen einen entsprechenden Ausweis haben.
Auch die Beschilderung hat sich den ausländischen Gästen angepasst – durch entsprechende Schriftzeichen etwa fürs Damen-WC.