Hattingen. . Vegane Cupcakes schmecken auch Nicht-Veganern. Immer mehr Angebotebedienen den Wunsch nach einer Ernährung frei von tierischen Zutaten – auch in Hattingen

Kein Fleisch, kein Fisch. So ernährt sich ein Vegetarier. Noch ein bisschen enger ist die Auswahl für Veganer: Auch Eier, Milchprodukte und Honig – kurz, alle tierischen Produkte – werden vom Speiseplan gestrichen. Laut Vegetarierbund leben rund zehn Prozent der Deutschen vegetarisch, etwa ein Prozent vegan. Die Angebote, vor allem in Großstädten, werden immer größer – wie sieht es in Hattingen aus?

„Vegetarische Gerichte sind bei uns kein Problem“, sagt Biagio Giase (48) vom italienischen Restaurant Bänksken. Die gibt es immer, die werden oft bestellt. Aber: „Für Veganer wird es bei uns schon komplizierter.“ Salate und Gemüse gibt es auch immer, aber wirklich besondere vegane Speisen sucht man hier vergebens.

Genauso im Restaurant Fachwerk: „Es würde sich nicht lohnen, ein veganes Angebot groß aufzuziehen“, sagt Kellner Karouan Aziz. Er beobachtet, dass oft nach vegetarischen Gerichten gefragt wird. Und dass viele seiner „vegetarischen“ Gäste auch mal Fischgerichte bestellen.

Viele vegane Gäste sind jung

Für konsequente Veganer gibt es seit Juni eine interessante Hattinger Adresse: Im Café Sweet Home am Steinhagen werden nicht nur vegane Cupcakes serviert – man kann sogar komplett vegan frühstücken. Inhaberin Andrea Lipka ist nicht etwa eingefleischte Veganerin, sie kam durch ihre kulinarische Begeisterung zu den veganen Produkten. „Wir waren auf der Suche nach ganz besonders leckeren Cupcakes. Eine Bäckerei aus Mülheim hat uns überzeugt. Erst später haben wir erfahren, dass die Cupcakes vegan sind.“ Seitdem sind sie im Programm – die Gäste zeigten Interesse, das Angebot wurde erweitert.

Manche Nicht-Veganer sind skeptisch, was den Geschmack veganer Backwaren angeht. Andere zeigen sich experimentierfreudig. „Ich esse sowieso keine Wurst und habe mich heute mal für das vegane Frühstück entschieden“, erzählt Renate Zengler (69). Von der Auswahl ist sie begeistert – auch der vegane Käse hat ihr geschmeckt, ebenso der Soja-Joghurt.

„Wir haben viel ausprobiert, viele vegane Produkte haben uns gar nicht geschmeckt, andere dafür umso mehr“, sagt Inhaberin Andrea Lipka. Oft seien die veganen Gäste jung, etwa Studenten aus Bochum. Das vegane Angebot spricht sich herum – neue Gäste empfehlen das Café mit dem Extraangebot an Bekannte weiter. Dennoch kann Andrea Lipka sich nicht vorstellen, das gesamte Angebot vegan aufzuziehen – dafür sei die Nachfrage nicht groß genug. Es gibt also auch alles für „normale“ Genießer.