Der Titel wird Maria Cristina Witte am nächsten Samstag nach der Kammermusikalischen Vesper in der Kirche verliehen

Am Samstag erntet sie die Lorbeeren ihrer kirchenmusikalischen Anstrengungen und bekommt eine Auszeichnung für die Qualität der Arbeit in St. Georg: Maria Cristina Witte wird der Titel Kantorin verliehen – in der Kirche im Anschluss an die Kammermusikalische Vesper. Doch die 53-Jährige heimst die Auszeichnung nicht allein ein, sondern bezieht andere mit ein in ihre Freude und den Stolz.

„Ich freue mich sehr“, sagt sie, „den Titel von der Landeskirche verliehen zu bekommen. Das ist ein Qualitätssiegel für die kirchenmusikalische Arbeit. Die habe ich aber nicht allein geleistet, sondern im Team mit vielen anderen Menschen.“ Dass sie sich den Titel nicht nur an die eigene Brust heftet, sondern die vielen Mitstreiter mit einbezieht, drückt sich auch darin aus: „Nach ,Wir sind Weltmeister’ und ,Wir sind Papst’ muss es folgerichtig heißen ,Wir sind Kantor’“,sagt Maria Cristina Witte.

Hohes Konzertniveau

Denn das gottesdienstliche und kirchliche Orgelspiel, die musikalische Arbeit mit der Gemeinde, anderen Musikern, Instrumentenpflege und Organisation der Georgs-Konzerte – alles sei durch die Zusammenarbeit vieler in der Gemeinde, der Stadt und darüber hinaus geleistet worden.

Das Presbyterium hatte den Titel nach der Orgelsanierung beantragt. Üblicherweise bekommen ihn Kirchenmusiker auf hauptamtlichen Stellen der Evangelischen Kirche. Die an St. Georg ist eine nebenamtliche. Doch, so Witte, sehe das Kirchenmusikgesetz der Westfälischen Kirche vor, dass auch C-Stellen bei „überragenden Leistungen“ der Titel auf Antrag verliehen werden könne.

Maria Cristina Witte hat vor über 20 Jahren ihre Vorgängerin Lore Goes abgelöst. Die habe sie begleitet, unterstützt und warmherzig aufgenommen. „Wir arbeiteten noch etliche Jahre zusammen.“

Witte studierte in Kassel Schulmusik mit künstlerischem Hauptfach Orgel. An der Kirchenmusikschule in Schlüchtern in der Nähe von Fulda machte sie ihre kirchenmusikalische Ausbildung.

Presbyteriumsvorsitzender Udo Polenske schreibt es der 53-Jährigen zu, „dass wir über eine komplette Historie verfügen. Maria Cristina Witte hat die Baugeschichte der Orgel anhand von Originalquellen aus dem Landesarchiv Münster wissenschaftlich aufgearbeitet.“ Als künstlerische Leiterin der Georgs-Konzerte habe sie dafür gesorgt, „dass das Niveau den hohen Stand erreicht hat, der uns zur Selbstverständlichkeit geworden ist“. Die Konzertreihe sei nicht nur positiv für die Kirchengemeinde, sondern auch für die Stadt. Besucher kämen aus Bochum, Essen, Wuppertal, Dortmund oder auch Radevormwald. „Wir kämpfen für die Fortführung der erfolgreichen Kooperation, die durch den Sparhaushalt der Stadt in Frage gestellt ist“, so Witte. Gottesdienste, offene Kirche, Orgelführungen, Andachten, Vespern gestaltet sie zusammen mit anderen.