Hattingen. . Mit einer Patenschaft für ein Pony auf dem Tierschutzhof im Ruhrtal lässt Tierschutz- und Ponyaktivistin Silke Koch ihrem Protest konkrete Taten folgen
Vergangenes Wochenende noch stand Silke Koch gemeinsam mit anderen Aktivisten auf dem Rathausplatz, um gegen „das unsägliche Geschäft mit den lauffreudigen Ponys, die für ein zweifelhaftes Freizeitvergnügen stundenlang und stupide im winzigen Rund laufen müssen“ zu protestieren. „Mir blutet das Herz, wenn ich sowas sehe“, sagt Koch, „das muss es ja eigentlich nicht mehr geben.“
Spontane Zusage zur Patenschaft
Als sie nach der Demonstration von Winfried Kaiser, dem Vorsitzenden des Tierschutzhofs im Ruhrtal auf die Möglichkeit einer konkreten Hilfe in Form einer Patenschaft für ein auf dem Hof lebendes Tier angesprochen wurde, habe sie sehr spontan zugesagt, erzählt Koch und lacht. „Genauso wichtig ist es mir, dem Protest Taten folgen zu lassen und dort zu helfen, wo Unterstützung nötig ist“, sagt die 39-Jährige.
Und so ist sie jetzt Patin des 20-jährigen Pony „Hobbit“. Für das zottelige Kleinpferd übernimmt sie ab sofort einen Teil der Tierarzt und Futterkosten und besucht ihn gelegentlich.
„Hobbit“ wurde vom Amtstierarzt aus schlechter Haltung beschlagnahmt und lebt nun auf Hof und Weide des Tierschutzhofs im Rauendahl. „Wenn ich den Unterschied der wachen und neugierigen Augen von Hobbit und die resignierten und traurigen Blicke der Kirmesponys vom letzten Wochenende sehe, weiß ich, dass es richtig war“, resümiert Koch.
Vor allem über die Möglichkeit, mit ihren Schülern dort vorbei zu schauen, freut sich die Inhaberin einer Hattinger Englisch-Schule. Für die Vorweihnachtszeit plant sie einen Ausflug, um dann „stilvoll in Heu und Stroh“ eine englische Weihnachtsgeschichte vorzulesen Bereits seit vielen Jahren ist Silke Koch überzeugte Tierschutzaktivistin. Sie engagiert sich in einer Organisation, ist überzeugte Veganerin und arbeitete sogar im vergangenen Jahr an einem Hilfsprojekt für verwaiste Äffchen in Südafrika mit. „Mein Herz schlägt einfach sehr für Tiere“,sagt sie.
Mit einer Patenschaft kann dem Tierschutzhof im Ruhrtal, auf dem derzeit sieben Pferde leben, tatsächlich sehr geholfen werden. „Weil zu den Wintermonaten hin die Weide abgegrast ist, kommt jetzt die harte Zeit“, sagt Winfried Kaiser (59), der zusammen mit seiner Frau Doris den Hof unterhält.
Das Sommerfest, das ein Polster für den Winter einbringen sollte (die WAZ berichtete), sei aufgrund des Regens „leider komplett in die Hose gegangen.“ Deswegen könne man momentan jede Hilfe gebrauchen und sei doppelt froh über eine solche Patenschaft.