Hattingen. . 40 Menschen sind am Freitag in Hattingen eingetroffen. Zahl liegt jetzt bei 192 Bewohnern – mehr geht nicht. ASB übernimmt Strukturen der Stadt. Geschäftsführer Thorsten Jung lobt bisherige Organisation

Das Warten auf die 40 zusätzlichen Flüchtlinge, die die Zahl in der Unterkunft auf 192 erhöht haben, womit die Kapazität ausgeschöpft ist, hat ein Ende. Seit Montag voriger Woche hatte sich die Stadt auf die neu in Hattingen ankommenden Menschen eingestellt, zusätzliche Betten für sie aufgestellt, alle zusammenrücken lassen. Montagabend noch wurden sie erwartet, am Freitag sind die Flüchtlinge nun gekommen, wie die Bezirksregierung Arnsberg am Montag auf Anfrage mitteilt.

Damit ist die Zahl der Menschen komplett, um die sich seit dem gestrigen Montag nicht mehr die Stadt, sondern ab sofort der ASB kümmert. An den Arbeiter Samariter Bund Ruhr mit Geschäftsführer Thorsten Jung hat die Stadt die Organisation und alles andere rund um die Versorgung der Menschen in der Turnhalle abgegeben.

„Ein großes Kompliment“

Personen auf allen möglichen Stellen und Ämter der Stadt arbeiten nun Liegengebliebenes auf, feiern Überstunden ab. „Der Krisenstab ist jetzt nicht mehr nötig“, sagt Susanne Wegemann aus dem Presseamt der Stadt. Sie hat dem Krisenstab angehört. Wie andere Mitarbeiter der Stadtverwaltung, vom Fachbereich Ordnung über die Bauverwaltung, Soziales bis zum Personalamt und zur Feuerwehr.

Mitarbeiter der Stadtverwaltung hatten den Alltag in der neuen Einrichtung seit Anfang August organisiert. „Mit dem ASB übernimmt eine erfahrene Organisation die Leitung, regelt das Zusammenspiel der verschiedenen Dienstleister, Behörden und Freiwilligen“, erklärt Susanne Wegemann. Über die aktuelle Situation informieren will die Stadt am morgigen Mittwoch.

Am Montag war Thorsten Jung vor Ort, um sich mit der Situation vertraut zu machen. Am späten Nachmittag war er immer noch in Gesprächen mit den vielen Beteiligten vor Ort, lernte die Vertreter von Med-Care, HAZ und anderen Mitstreitern kennen. Und machte der Stadt „ein großes Kompliment“. Der ASB wolle die geschaffenen Strukturen übernehmen, denn sie seien gut. „Uns ist es wichtig, sie zu erhalten, nichts zu verändern“, sagt Thorsten Jung. Die Zusammenarbeit der Kollegen vor Ort sei gut. „Wir sind gut aufgestellt“, ergänzt der ASB-Geschäftsführer. Die „Samariter“ betreuen bereits eine Flüchtlingseinrichtung in Bottrop.

„Die Turnhalle Talstraße ist voll ausgelastet seit letzten Freitag“, bestätigt Christian Chmel-Menges Montag am späten Nachmittag. Der Pressesprecher der Bezirksregierung hat die Zahl 192 nicht nur auf seiner tagesaktuellen Liste für Montag, 14. September, stehen. Er hat sie sich auch durch Rücksprache mit Kollegen aus dem Dezernat 20 bestätigen lassen, die für die Verteilung von Flüchtlingen und die Belegung der Einrichtung vor Ort in Hattingen zuständig sind. Außerdem hat er von Mitarbeitern der Stadt Hattingen die Zahl 192 bestätigt bekommen.