Hattingen. Die den Blankensteiner Marktplatz umrahmende Straße lockt als historischer Ortskern an Wochenenden Touristen an. Die Parksituation ist jedoch ein Problem.

Vom Marktplatz aus hat man einen guten Blick auf den Turm der Burg Blankenstein, in direkter Nachbarschaft liegt das Stadtmuseum, von wo aus es nur einen Katzensprung bis zum Gethmannschen Garten ist – ein zentraler Ort, der deshalb besonders an den Wochenenden ein Anziehungspunkt für Touristen ist. Die werden direkt zu Beginn, an der Ecke des Marktplatzes, vom großen „Blankenstein“ begrüßt.

Mit ihrem Steinbelag anstatt von Asphalt passt sich die den Marktplatz umrahmende Straße, die nur wenige hundert Meter lang ist, dem historischen Stadtteilbild an. Denn am Straßenrand stehen überwiegend alte Fachwerkhäuser. Obwohl es nicht viel Verkehr gibt, ist die Parkplatzsituation das größte Problem. Wer kurz mit dem Auto ein Eis zum Mitnehmen beim Eiscafé Filippin abholen möchte, hat nur zwei Parkmöglichkeiten. „Deshalb kommen die meisten Kunden zu Fuß oder mit dem Fahrrad“, weiß Cher Filippin, die das Café gemeinsam mit ihrem Ehemann Mauro und dessen Bruder und Ehefrau bereits in der zweiten Generation betreibt. Die rund 40, nach Saison wechselnden Eissorten werden nach geheimen Familienrezept aus dem italienischen Dorf Vajont selbst gemacht. „Uns gefällt vor allem die Lage gut, denn die Straße ist schmal, ruhig und hier jeder kennt jeden“, so Mauro Filippin, dessen Café durch die vielen Stammkunden bereits eine Art Treff-Charakter bekommen hat.

Auch Marie-Luise Tholl, Inhaberin der Fußpflegepraxis „Zeit für Füße“, schätzt besonders die gute Nachbarschaft: „Es gibt so gut wie keine Konkurrenz, vielmehr helfen wir uns gegenseitig.“ In ihrem Laden gibt es außerdem eine ganz besondere Aktion: Kunden spenden Bücher, die sie nicht mehr lesen, und Marie-Luise Tholl verkauft sie pro Stück für einen Euro. „Von dem Geld finanziere ich an Halloween Süßigkeiten, Kürbisse und Buttons für die Kinder“, erklärt sie.

Auf dem Marktplatz selbst herrscht jedoch gähnende Leere. Nur zwei Bänke laden zum Verweilen ein, ein Baum ist vor der katholischen Kirche gepflanzt. Das ändert sich allerdings einmal im Jahr, wenn die Kirmes nach Blankenstein kommt und die Schausteller ihre Fahrgeschäfte und Stände auf dem Platz aufbauen.