. Bezirksregierung bittet um kurzfristige Amtshilfe. Dem städtischem Krisenstab blieben nur zwei Tage Vorbereitungszeit. Neuankömmlinge ziehen in die Turnhalle an der Talstraße.

150 Flüchtlinge werden am Mittwoch in Hattingen eintreffen. Das Ersuchen um Amtshilfe erreichte die Stadt spät am Montag. Der Krisenstab und unzählige Helfer arbeiten seitdem unter Hochdruck, um eine Erstaufnahmestelle in der Turnhalle an der Talstraße einzurichten. Die Halle an der Bismarckstraße, in der seit Freitag Unterkünfte für 40 Flüchtlinge vorbereitet wurden, wird vorerst nicht gebraucht.

„Diese Halle ist zu klein für 150 Personen“, erklärt Bürgermeisterin Dagmar Goch. In Frage kommen nur Dreifach-Turnhallen. Die Talstraße habe man gewählt, weil sie nicht so an den Schulbetrieb angebunden sei wie andere Hallen.

Ehrenamtliche im Einsatz

Bereits am Montagabend wurde die Halle vom Technischen Hilfswerk ausgeräumt. Am Dienstagabend begann das THW mit dem Aufbau von Betten. Die Feuerwehr hat ein Konzept zum vorbeugenden Brandschutz erstellt. Das sieht die Einrichtung von Rettungs- und Fluchtwegen vor. Die Polizei wird für die Sicherheit bei der Ankunft der Flüchtlinge sorgen und gegebenenfalls die Straße absperren. Das DRK kümmert sich um die Erfassung und Betreuung der Menschen. Weil die Flüchtlinge in einer solchen Erstaufnahmestelle nur ein Taschengeld erhalten, müssen sie mit drei Mahlzeiten am Tag versorgt werden.

„Zwingend notwendig“, so Fachbereichsleiterin Erika Beverungen-Gojdka, ist auch ein Sicherheitsdienst. Denn bisher weiß niemand, wie die Gruppe zusammengesetzt sein wird, woher die Flüchtlinge kommen. Um die Kommunikation sicherzustellen, wird nicht nur städtisches Personal vor Ort sein. Helfen werden die Kulturmittler der Freiwilligenagentur und auch Flüchtlinge, die bereits hier leben. Die zusätzlichen Personalkosten werden vom Land getragen, erklärt Feuerwehrchef Tomas Stanke. Auch etwaige Schäden am Hallenboden will die Stadt in Rechnung stellen. Denn so kurzfristig könne der nicht abgedeckt werden.

„Es ist eine absolute Ausnahmesituation“, betont Bürgermeisterin Dagmar Goch und bittet auch die Vereine um Verständnis. „Man muss verstehen, dass das Alltagsleben dann auch mal anders läuft“, sagt sie. Die Anwohner wurden mit Flugblättern informiert. Eingebunden in die Erstversorgung ist auch die Flüchtlingshilfe. Steffi Bienick bittet um Unterstützung, damit die Spendenstelle in der alten Feuerwache einen weiteren Tag geöffnet werden kann. Wer helfen möchte, wendet sich per E-Mail an HelferratFW ­@t-online.de. Fragen beantwortet der Fachbereich Ordnung der Stadt.