15 000 Gäste sehen sich die Modelle beim Meeting Ruhrpott an
Schwere Maschinen aus ganz Deutschland biegen nach und nach auf das Gelände der ehemaligen Henrichshütte ein. Am Sonntag fand dort zum 21. Mal das Harley-Davidson Meeting Ruhrpott statt. Rund 15 000 Besucher strömten nach Hattingen.
Für die Biker selbst ist das Treffen eine Gelegenheit, sich umzuschauen, was an einer Harley verschönert und erweitert werden kann. Aus dem Sauerland ist Gerald Brüne mit Bekannten angereist, von denen einer rund 50 000 in seine Maschine investiert hat. Nur noch Motor und Rahmen sind Originalteile. „Wir wollen die Atmosphäre unter den Bikern genießen“, sagt Brüne. Dietmar Kroll aus Westerholt hält sich beim Aufmotzen zurück. Er fährt seit einem halben Jahr eine Heritage Softail mit wenigen Verschönerungen. „Die stammen aber aus den Zeiten meines Vorgängers. Ich mag vor allem die Vibration meines Motors, auf zu viele Spielereien lege ich keinen Wert“, sagt er.
Für mögliche Umbauten waren auch einige Händler vor Ort. Mit Custom Chrome auch ein Großhändler aus Deutschland, der in seinem Katalog 30 000 Artikel führt und viele Kunden unter den Harley-Besitzern hat. „Für uns sind solche Tage ein ständiges Wiedersehen mit den Kunden“, erzählt Lothar Först. Er erklärt, dass jeder seine Harley nach Belieben umbaut. Die günstigsten Einsteigermodelle wie die Sportster liegen preislich bei 8000 Euro. Wer sein Hobby auskostet, investiert bis zu 100 000 Euro in eine Maschine. „Dazu gehören neben der Ausrichtung des Lenkrads oder der Umrandung des Tanks dann zum Beispiel Blattvergoldungen“, weiß Först.
Verzierungen dienen der Inspiration
Einige Modelle auf dem Gelände lassen anhand ihrer Verzierungen erahnen, dass sie einen hohen Wert haben. Auf einer Harley ist ein spitzverlaufener Kühler angebracht, auf einer anderen die Karosserie mit knalliger Farbe aufgewertet. Manche Besucher nutzen das Treffen, um sich inspirieren zu lassen. „Ich interessiere mich für die Technik und die Geschichte der Harleys und möchte selbst eine fahren. Jeder hinterlässt seinen eigenen Eindruck“, findet Herbert Leppich, der aus Ostfriesland angereist ist.
Einen näheren Weg hat die Werkstatt Big Twin Station aus Sprockhövel, die keine Harleys, sondern Libertas verkauft. „Sie haben den gleichen alten Stil mit Stahlrahmen und Springergabel“, erzählt Ute Retzlaff, die es interessant findet, welche unterschiedlichen Menschen zu solchen Treffen kommen. Egal, ob auf schweren Maschinen oder als zukünftige Harley-Fahrer.