Hattingen. . Die untere Etage soll am 7. Oktober, dem Tag der Seligsprechung von Nikolaus Groß, in Niederwenigern eingeweiht werden. Zellenatmosphäre und Schreibmaschine im Obergeschoss.
Beim ersten Besuch im Nikolaus-Groß-Museum ist Pastor Mirco Quint „rückwärts wieder rausgegangen, so düster war das“. Inzwischen ist alles licht und hell in Niederwenigern. Rein optisch. Das Grauen packt den Besucher trotzdem angesichts des Schicksals des siebenfachen Familienvaters. Der Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus war am 23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet worden.
Nikolaus Groß arbeitete wie sein Vater auf der Zeche Dahlhauser Bergbau. Auf einen Bergmann in voller Montur trafen Museumsbesucher vor der Renovierung. Das Museum sei der damaligen Zeit angemessen gewesen, sagt Mirco Quint. Bergbauvergangenheit bekomme der Besucher aber im Bergbaumuseum Bochum. Völlig neu konzipiert wurde das Museum in Niederwenigern von Gabriele Isenberg.
Die Treppe zum Stockwerk oben, das erst im nächsten Jahr für Besucher geöffnet werden soll, verschließt eine Gittertür. Daneben hängt ein Bild von Nikolaus Groß. Wird der Zugang zum Obergeschoss geöffnet und mit ihr die Tür um 180 Grad gedreht, sitzt der Namensgeber des Museums hinter Gittern. Kein Zufall, sondern bewusstes Gestaltungselement. Es deutet an, was Gäste in den oberen Räumen erwartet.
Dort werden, wie auch unten, noch Vitrinen ausgewechselt. Bis auf wenige andere Gegenstände wird hauptsächlich Flachware ausgestellt. Für die braucht es andere Präsentationsformen. In einem Raum ist die Zelle nachgebildet, in der Nikolaus Groß vor der Hinrichtung einen Abschiedsbrief an die Familie schrieb. Es gibt einen Raum der Erneuerung, einen der Vergebung. Ein Schreibtisch ist schon zu sehen, eine Schreibmaschine. Die oberen Räume sollen der Öffentlichkeit erst 2016 präsentiert werden. In neuen Flyern wird in mehreren Sprachen beschrieben werden, was überall im Haus zu sehen ist.
Die untere Etage soll am 7. Oktober, dem Tag der Seligsprechung von Nikolaus Groß, eröffnet werden. Dort steht nicht nur ein großer Tisch, an dem sich schon Gruppen treffen. Hängen nicht nur Fotos von Nikolaus Groß’ Familie. Besucher bekommen auch Informationen zur Entstehung der Gemeinde und zur zeitlichen Einordnung. Nicht zuletzt geht es auch um Migration, die es damals schon gegeben hat. So habe Nikolaus Groß’ Vater als Ausländer die Integration in die Feuerwehr geschafft. Menschen mit Migrationshintergrund sollen sich aufgefordert fühlen mitzumachen.