Hattingen. . Peter und Paul baut Kirche für 50 000 Euro um. Geschlossen bis zum 13. August. Kinder bekommen Spielbereich. Familienmesse sonntags um 11 Uhr.

Noch ist vom Umbau der Pfarrkirche St. Peter und Paul, die ab dem heutigen Mittwoch geschlossen ist, nicht viel zu sehen. Außer vielleicht ein freier Platz, den sechs lange Kirchenbänke hinterlassen haben, die jetzt nicht mehr dort stehen. Sie befanden sich im Eingangsbereich. Dort kommt der 500 Jahre alte Taufstein hin, der LED-Beleuchtung bekommt.

Gehört doch die Taufe, das Sakrament des Lebens, für Pfarrer Langendonk „mitten hinein in die Gemeinde“ und die Taufzone an einen exponierten Platz.

Im Moment befindet sich der Taufstein im hinteren Drittel der Kirche, vom Eingang aus gesehen rechts in der Ecke. Wer nicht gerade mit der Nase davor sitzt, bekommt nichts mit von der Taufzeremonie. Man kann es selbst ausprobieren: Von vielen Stellen aus hat der Kirchenbesucher eine Säule vor der Nase. Die Folge: Desinteresse und das Gefühl, nicht beteiligt zu sein. Winfried Langendonk macht es vor in einer Kirchenbank, indem er dort schlapp abhängt. Das wird künftig anders sein. Die, die vorne sitzen, müssen sich halt umdrehen. Aber die Taufe steht im Mittelpunkt, alle haben freie Sicht.

Kirchenbänke zu verschenken

Schon vor fünf Jahren beschäftigte der Umbau den Pfarrer. Doch damals gab es mit der Umstrukturierung Wichtigeres zu tun. Jetzt wird umgebaut. Die dafür nötigen 50 000 Euro kommen vom Kirchbauverein. Die Kirche wird bis zum 13. August geschlossen sein.

Der Tabernakel kommt an die rechte Stirnseite und wird „so umgestaltet, dass die ewige Anbetung im geöffneten, gesicherten Tabernakel möglich ist. Es entsteht ein engerer Kontakt zwischen der bleibenden Gegenwart des Herrn im Sakrament und dem Beter“, konnten Gläubige schon im Gemeindebrief lesen. Um diese zentralen Briefe habe es ja Aufregung gegeben, sagt Langendonk. Inzwischen würden aber die Vorteile erkannt. Viele, die vorher nur auf die eigene Gemeinde geschaut haben, bekommen jetzt mehr mit, was in der Großpfarrei läuft.

Die macht nur Angebote, stellt Langendonk klar. So soll künftig beispielsweise sonntags um 11 Uhr als fester Termin eine Familienmesse in Peter und Paul installiert werden, die alle aus der Großpfarrei besuchen können. Es stehe aber jedem frei, auch in eine andere Kirche zu fahren.

Damit die Familienmesse stressfrei für Eltern abläuft, wird ein Kinderbereich mit Spielmöglichkeit in der Kirche eingerichtet. Nicht direkt zu Füßen von Maria und dem Jesuskind. Da stehen Kerzen. Und „Feuer zieht Kinder an“, weiß Langendonk. Das wäre zu gefährlich gewesen. Weshalb der Spielbereich Abstand hält. Jesus habe die Kinder aber genau im Blick. Auch Spielzeug soll es geben, damit die Jungen und Mädchen spielen können, während die Erwachsenen sich dem kirchlichen Geschehen zuwenden. „Trommeln werden wir allerdings nicht anschaffen“, sagt der Pfarrer. Die überzähligen sechs Kirchenbänke will er verschenken: „Interessenten können sie für den Garten zersägen.“