Hattingen. Jetzt laufen die Kanalbauarbeiten für den nördlichen Teil des Bauprojektes. Zwischen Feldstraße und Pottacker wächst die Innenstadt um 60 Wohneinheiten.
Die Bagger sind angerollt für den Wohnpark Pottacker. Strahlende Gesichter und Kaiserwetter begleiteten am Mittwoch den symbolischen ersten Spatenstich für das Bauprojekt, das der Innenstadt 60 neue Wohneinheiten beschert. Die zentrale Lage war es dann auch, die Bürgermeisterin Dagmar Goch und Baudezernent Jens Hendrix in den Mittelpunkt ihrer kurzen Ansprachen rückten.
„Bei meinen Begegnungen mit Neubürgern höre ich immer wieder viel Lob für die gute Qualität der Wohnungen in unserer Stadt. Umso schöner ist es, wenn wir diesen Vorteil jetzt so nahe an der historischen Altstadt weiter ausbauen können“, sagte Goch. Und: „Nicht von ungefähr ist Hattingen neben Essen eine von zwei Revierstädten, die aktuell keine Einwohnerverluste hinnehmen müssen.“
Als „klares Bekenntnis zur Innenstadtentwicklung“ (Jens Hendrix) kostet die Erschließung des Wohnparks Pottacker die Stadt zunächst einmal eine knappe Million Euro. Dann ist der Boden bereitet für die Vermarktung der 33 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, 20 weiteren in drei Stadtvillen und sieben Einfamilienhäusern. Dabei sollen auch besondere Wohnformen entstehen, so für junge Familien, für Senioren oder für Gemeinsames Wohnen der Generationen.
Komplizierte Eigentumsverhältnisse
In drei Monaten sollen die Vorarbeiten abgeschlossen, die Kanäle verlegt, der Kanalanschluss an der Bredenscheider Straße montiert, die Baustraße asphaltiert sein. Dann können die Häuser hochgezogen werden. 2011 hat das Land NRW den Wohnpark Pottacker übrigens als Klimaschutzsiedlung anerkannt.
Mit dem Anrollen der Bagger endet eine mehr als zehnjährige Planungszeit. „Das war schon 2004 in meinem Bürgermeisterwahlkampf ein Thema“, erinnert sich Dagmar Goch. Damals seien die Pläne als zugespitzte Alternative zwischen dem Erhalten oder Opfern eines Grünzuges umstritten gewesen. „Jetzt bekommen wir Wohnen im Grünen“, meint Goch.
Dass sich nach dem politischen Beschluss für den Wohnpark Pottacker im Juni 2006 lange Zeit nichts tat, lag auch an komplizierten Eigentumsverhältnissen. Nicht alle Grundstücke gehören der Stadt. Dann wurde das Plangebiet geteilt. Im Norden geht es nun los. Im Süden wird umgeplant, weil ein Grundstück nicht erworben werden kann.
Für die Anwohner war der lange Stillstand ein Ärgernis – vor allem, weil große Teile der Fläche ein leergezogenes Kleingartenareal waren und immer wieder als wilde Müllkippe missbraucht wurden.