Hattingen. . An den drei Grundschulen Bruchfeld, Holthausen und Alt-Blankenstein startet nach den Sommerferien das „Sportkarussell“: Dritt- und Viertklässler lernen in einem Schuljahr sechs Sportarten kennen.
Sie spielen Handball oder Rugby, turnen, schnuppern hinein in die noch jungen Sportarten Parcours und Futsal, schwimmen oder fahren zum Segeln an den Kemnader Stausee: 48 Dritt- und Viertklässler der drei Hattinger Grundschulen Bruchfeld, Holthausen und Alt-Blankenstein dürfen ab September mitmachen beim Sportkarussell.
Sechs verschiedene Sportarten lernt jeder Teilnehmer an dem bis Juni 2016 laufenden Pilotprojekt innerhalb eines Schuljahres kennen. Kinder im Offenen Ganztag werden so auf vielfältige Weise in Bewegung gebracht, betont Kathrin Müller-Dahmen vom Kreissportbund (KSB), der das Projekt konzipiert und in den Nachbarstädten Wetter und Witten bereits ans Laufen gebracht hat.
In Hattingen nun beteiligen sich gleich neun Vereine am Sportkarussell, das an den drei Pilot-Projektschulen jeweils mittwochs nachmittags ab halb drei angeboten wird. Für Anne Buschmann, Leiterin der Grundschule Bruchfeld, ein „hervorragender Zeitpunkt“. Denn nach Schule, Mittagessen, Hausaufgaben „brauchen Kinder unbedingt Bewegung“.
An eben diese bringen die Dritt- und Viertklässler lizensierte Übungsleiter aus den beteiligten Sportklubs – darunter auch Rugby-League-Nationalspieler Liam Doughten und sein Vater Bob, Trainer des Nationalteams, vom TuS Hattingen. Die beiden teilen sich die Trainingseinheiten – so, wie des einen Studium, des anderen Beruf es zulässt. Dass beim Sportkarussell jede Sportart nur sechs Mal angeboten wird, ist für die erst seit eineinhalb Jahren bestehende Rugby-Abteilung des TuS eine große Erleichterung. Und nicht nur für sie. Für ein befristetes Engagement nämlich ließen sich viel leichter Übungsleiter finden, zumal für Kurse in der frühen Nachmittagszeit, erklärt Rainer Sommer vom Stadtsportverband.
Achim Paas, Kuratoriumsvorsitzender der Sparkassenstiftung, die das Sportkarussell finanziell unterstützt, spricht nicht zuletzt deshalb von einem Gewinn für alle Beteiligten. Für die Schulen, die mit dem Projekt für den Offenen Ganztag neue attraktive Kooperationspartner gewinnen. Für die Kinder, die ein Schuljahr lang erfahren, auf wie vielfältige Weise man sich bewegen kann. Und für die Vereine, die die Kinder für ihre Sportart und ihren Verein begeistern können.
Dass Letzteres dabei nicht nur ein frommer Wunsch ist, belegen Erkenntnisse aus Wetter: Dort, erklärt KSB-Mitarbeiterin Kathrin Müller-Dahmen, hätten nach dem Auftakt 2012/2013 fast die Hälfte aller Karussell-Teilnehmer bei einem der beteiligten Klubs ein Schnuppertraining absolviert.