Hattingen. . Baudezernent Jens Hendrix stellt das aktuelle Radwegekonzept vor. Bürger kritisieren Hindernisse auf Radschutzstreifen und fehlende Markierungen.
Die Möglichkeiten zum Fahrradfahren sollen in Hattingen verbessert werden. Das hat die Verwaltung in ihr Stadtentwicklungskonzept geschrieben. Das aktuelle Radwegekonzept stellte Baudezernent Jens Hendrix im städtischen Seniorentreff Kick vor. Bei der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass es Nachholbedarf in Sachen Radwege gibt.
Seit dem Jahr 2000 ist das städtische Radfahrnetz von 32 auf 47 Kilometer ausgebaut worden. Der Stadt ist es vor allem wichtig, für die Radfahrer eine Brücke zwischen historischem Stadtkern, der ehemaligen Henrichshütte und dem Ruhrtalradweg zu schaffen, das geht aus dem Radwegekonzept hervor. Die Verbindung soll über die Bahnhofstraße geschaffen werden. Die Radfahrer sollen nicht den Umweg über die Martin-Luther-Straße nehmen, auf der durch den zweispurigen Verkehr Gefahrensituationen entstehen können.
Das Konzept sieht außerdem vor, dass weitere Radschutzstreifen an den Straßenrändern entstehen. In Welper soll die Durchfahrbarkeit des Parks an der Diepenbeck optimiert werden.
Unübersichtlich und nicht barrierefrei
Eine Radfahrerin bemängelt bei der Diskussion im Kick, dass das Radwegenetz zu wenig ausgebaut sei. „Es wird zu viel Wert auf Touristen gelegt, aber im normalen Straßenverkehr fehlt es an Radwegen“, sagt sie. Barbara Holzapfel (Bündnis 90/Die Grünen) gibt zudem den Hinweis, dass die Radwege teilweise unübersichtlich und nicht barrierefrei seien. „Wir sind die Wege abgefahren, es müsste an einigen Stellen etwas getan werden“, findet sie.
Konkret gemeint sind unter anderem Stellen an der Schulstraße, an denen Hindernisse auf dem Radschutzstreifen umfahren werden müssen. Auch an der Blankensteiner Straße, am Wildhagen, an der Feldstraße und an der August-Bebel-Straße sowie generell an Kreuzungen sehen die Radfahrer Verbesserungsbedarf.
Teilweise könnten Markierungen eine Lösung sein – auch um Bürgersteige befahrbar zu machen. Hendrix plädiert für eine „gegenseitige Rücksichtnahme, um einige Situationen zu vereinfachen“. Straßenbaulich sei nicht immer eine komplette Umgestaltung möglich, weil viele Fahrbahnen nicht breit genug seien, so der Baudezernent weiter. Bei einigen Straßen auf dem Hüttengelände wurden aber bei der Neuplanung auch Interessen der Radfahrer berücksichtigt. „Bei Landstraßen kommt uns das Land auch schon entgegen, aber nicht alles funktioniert“, sagt Hendrix.
Grundsätzlich spricht sich der Baudezernent für eine gestalterische und funktionelle Aufwertung des Radwegenetzes aus.