Hattingen. . Langfristiger Mietvertrag ist unterzeichnet. Die neuen Eigentümer des Gebäudes an der Hüttenstraße haben bisher drei Millionen Euro investiert.
Air Products ist zurück in Hattingen. Gut vier Jahre nachdem der Hersteller von Industriegasen die Stadt mit seiner Verwaltung verlassen hatte, ist er nun zurück im Glaspalast an der Hüttenstraße. Zwar nur als Mieter, denn das Gebäude hatte Air Products an ein Software-Unternehmen verkauft – aber mit langfristigen Plänen.
„Wir haben einen langfristigen Vertrag“, bestätigt die Geschäftsführung. Für länger als zehn Jahre soll sich das Unternehmen eingemietet haben. Als Zwischenstation ist Hattingen also offenbar nicht geplant. „Wir haben hier perfekte Arbeitsmöglichkeiten vorgefunden“, freut sich Geschäftsführer Jörg Hömberg.
Die neuen Eigentümer des Gebäudes an der Hüttenstraße, Hendrik Siegeln und Abdelghani Faiz, haben bisher mehr als drei Millionen Euro in das Haus investiert. „Und wir sind halb fertig“, sagen sie. Dass sie Mieter finden würden, da waren sich beide sicher, als sie im Oktober 2014 kauften. „Damals war aber noch nicht absehbar, dass Air Products kommt“, erinnert sich Siegeln. Doch nur zwei Wochen nach Unterzeichnung der Kaufverträge meldete das Unternehmen Interesse als Mieter an.
Sanierung nach neuestem Standard
Nur knapp ein halbes Jahr später zog Air Products ein. „Für den Umbau des Gebäudes hatten wir deshalb einen straffen Terminplan“, sagt Hendrik Siegeln. Denn bis der Glaspalast bezugsfertig war, brachten die beiden Software-Unternehmer es auf den neuesten technischen Stand. Wesentlicher Aspekt: der Brandschutz. „Sachverständige haben uns gesagt, das Gebäude hätte eigentlich nie bezogen werden dürfen“, berichtet Siegeln. Denn ein zweiter Fluchtweg fehlte. Inzwischen wurden Feuertreppen installiert, das Haus nahezu entkernt. „Die Gebäudetechnik ist auf maximales Energiesparen ausgerichtet“, erklärt der 41-Jährige. So registrieren Bewegungsmelder, welche Bereiche genutzt werden. In ungenutzten wird automatisch zum Beispiel das Licht ausgeschaltet. Auch die Lüftung arbeitet bedarfsorientiert, indem sie den Kohlendioxidgehalt der Luft misst.
Etwa 40 Prozent der insgesamt 3300 Quadratmeter Bürofläche nutzt seit diesem Monat Air Products mit 95 Beschäftigten als Firmensitz. Die Eigentümer selbst wollen im Juli mit ihrer Software-Schmiede Integration Matters einziehen. 60 Prozent der Gesamtfläche sind damit vergeben. Die übrigen Flächen werden erst saniert, wenn neue Mieter gefunden sind. Der Innenausbau wird dann ihren Bedürfnissen angepasst. Verhandlungen mit einer Ärztegemeinschaft führten unterdessen nicht zu einer Vermietung. Allerdings habe eine Modefirma Interesse angemeldet. Innerhalb von zwei Jahren wollen Faiz und Siegeln die Vollvermietung des Büro und Verwaltungsgebäudes erreichen.