Um diesen für einen Chor besonderen Geburtstag gebührend zu feiern, luden die Sangesfreudigen zum Konzert in der Gesamtschul-Aula ein

Bereits 135 Jahre ist es her, dass der Männergesangverein (MGV) Liederfreund 1880 Hattingen-Welper gegründet wurde. Um diesen für einen Chor besonderen Geburtstag gebührend zu feiern, luden die Sangesfreudigen am Samstagabend zum Konzert in ihrem Stadtteil ein.

„Altes bewahren und Neues wagen, das ist das Motto, nach dem wir handeln“, sagte Friedel Stratmann, der erste Vorsitzende, bei der Eröffnung des Festabends. Mit dem Konzertbesuch bestätigt jeder einzelne die ausverkaufte Aula der Gesamtschule füllende Zuschauer, dass das Konzept des Männerchores, der viele Höhepunkte aber auch manche Niederschläge erleben musste, heute noch aufgeht.

Die Lesebrille auf der Nase zurecht gerückt und immer mal wieder in die schwarzen Chormappen schauend, eröffnete die Mitglieder des Männerchores ihr Konzert, Abend, zu dem sie viele musikalische Ehrengäste geladen waren. Mit Stücken von Mozart und Puccini sang sich die Sopranistin Eva Lind in die Herzen des Publikums. Ihre helle, glockenklare Stimme ergänzte den tiefen Männergesang optimal. Begleitet wurde sie von Organistin und Keyboarderin Claudia Hirschfeld, die auch als Solistin zeigte, mit welcher Klasse sie ihre Instrumente beherrscht. Mit Leidenschaft und Temperament brillierte auch Tenor Johannes Groß mit Stücken wie „Catari, Catari“. „Was für eine Stimme“, schwärmte Stratmann.

In der Konzertpause sprach der erste Vorsitzende über die Zukunft des Liederfreunds: „Natürlich singen wir weiter alte Volkslieder, aber unser Liedgut muss mit der Zeit mitgehen.“ Denn aufgrund des eher traditionellen Repertoires sei es für den immer älter werdenden Gesangsverein nicht leicht, jüngere Männer anzulocken. „Wir haben aber vor, uns in naher Zukunft um unser Nachwuchsproblem zu kümmern“, kündigte Stratmann an. Und er mahnte: „Was wirklich fehlt wenn wir nicht mehr da sind fällt erst auf, wenn es längst zu spät ist.“