Die neue Kinderfeuerwehr hat ihren Dienst aufgenommen. Mit einer Sicherheitseinweisung in der Wache begann die Ausbildung des Feuerwehr-Nachwuchses, der mit Begeisterung bei der Sache ist

Jeder kleine Löschknopf hat sich eine Sache in den Kopf gesetzt: „Ich werde Feuerwehrmann!“ Am Samstag kommt dazu endlich die Gelegenheit. Der erste Dienst bricht an. Hinter den Löschknöpfen steckt die neue Kinderfeuerwehr in Sprockhövel. Die kleinen Feuerwehrleute treffen sich von nun an jeden zweiten Samstag im Monat. Und die Vorfreude auf das, was da noch kommt, ist bei den Knöpfen riesig. „Es ist mein größter Wunsch, Feuerwehrmann zu werden“, sagt der siebenjährige Niklas. Noch ist er ein wenig skeptisch, ob sein Wunsch auch in Erfüllung geht. Er sei schließlich nicht gut in Mathe, verrät er. „Mathe ist total wichtig“, pflichtet ihm Tobias bei. „Schließlich muss man ausrechnen können, wie viele Wagen ausrücken müssen.“

Aber bis es mal so weit ist, dass die Mini-Feuerwehrleute auf einen richtigen Einsatz können, wird noch ein wenig Zeit verstreichen. Und der erste Dienst fing nicht abenteuerlich, sondern besonnen an: im Stuhlkreis mit einer Sicherheitseinweisung. „Wie klingt es denn, wenn wir zu einem Einsatz gerufen werden?“, fragt Kai Stasny, Betreuer der Kinderfeuerwehr. Klar, das wissen die Kinder, die Arme schnellen nach oben. „Die Sirenen heulen“, ruft einer. „Die Glocken läuten“, ein anderer. Doch: Es piept und fiept nur, laut und eindringlich. Jeder der Feuerwehrleute hat ein kleines Gerät am Gürtel, das jeden Wecker mühelos in den Schatten stellt. Gibt es einen Einsatz, kommt darüber ein Signal. Und prompt gehen die Geräte los. Drei Männer in voller Montur stürmen die Treppe herunter, sind auf den Weg in die Fahrzeughalle. Es ist nur ein Test. Kai Stasny will prüfen, ob bei den Kindern während der Sicherheitseinweisung die Ohren gespitzt waren. Denn falls es wirklich mal ernst, auch mal hektisch in der Wache wird, während die Kinder dort sind, dürfen sie nicht zwischen den Einsatzfahrzeugen umherturnen und müssen sich, platt wie die Flunder, an eine Wand stellen. Denn so interessant das alles auch ist: Die Einsatzkräfte müssen ungehindert ihrer Arbeit nachgehen können. Ihrem Entdeckerdrang können die Kinder nur kurz danach ausreichend nachgehen. Die Betreuer haben eine Rallye vorbereitet, die quer durch die Wache führt. Dabei müssen sie eine Menge Fragen beantworten: Was bedeutet das große A auf dem Helm? Wie viele Tore hat die Wache? Und wie viele Feuerlöscher gibt es dort?

In den nächsten Wochen haben die Betreuer für die 30 Kinder – zehn Mädchen und 20 Jungs – noch viel mehr vorbereitet. Es wird auf Erkundungstour durch den Wald gehen, sie lernen, was es alles für einen Notruf braucht, ganz klassisch findet die Brandschutzerziehung statt. Die Löschknöpfe haben übrigens mehr Zulauf, als sie bedienen können. Es gibt eine Warteliste. „Mit einem Andrang habe ich jedenfalls nicht gerechnet“, sagt Betreuerin Nicola Heuwinkel.