Hattingen. Hansi Wagner von der Erik-Nölting-Grundschule ist im Stadt-Team von 23 Kolleginnen und Kollegen der Dienstälteste. Im Oktober hört er auf – mit 65.
„Ich fürchte, das bin ich“, sagt Hans-Joachim Wagner zur Frage nach dem dienstältesten Hausmeister. Ende September geht der Hattinger, der seit Jahrzehnten die Erik-Nölting-Grundschule in Schuss hält und der ein großer Fußballfan ist, in Rente – mit dann 65 Jahren. Ich habe die Kündigungszeit verpasst“, lacht er, „und mache zwei Monate länger.“
Mit jedem Ausscheiden werden die Karten neu gemischt, kommt wieder Bewegung in die Riege der Hausmeisterinnen und Hausmeister der Stadt. Insgesamt 23 sind im Einsatz, sagt Rudolf Viefhaus, Leiter des Gebäudemanagements der Stadt. Darunter Alleinkämpfer wie Hansi Wagner, den in Hattingen als Hans-Joachim kaum einer kennt und der sich selbst auch als Hansi vorstellt. Aber auch Mitarbeiter, die an großen Einrichtungen im Dreier-Team arbeiten, wie an der Gesamtschule oder im Schulzentrum Holthausen.
Jüngere Nachfolgerinnen und Nachfolger ab Mitte 30 wachsen in die Aufgabe rein. Zum Stamm gehören aber auch noch einige Ältere, die im Lauf der nächsten Jahre ausscheiden werden – „wie bei uns in der Abteilung“, sagt Viefhaus. Auch er sei in ein paar Jahren „nur noch zu Hause“ zu erreichen und nicht mehr in seinem Büro. Innerhalb der nächsten fünf, sechs Jahre würden noch Hausmeister in Rente gehen, „dann ist wieder zehn Jahre Ruhe“.
Zu Hause wird man Wagner auch im Ruhestand kaum antreffen, sondern eher bei einem seiner vielen Hobbys, zu denen Surfen gehört. Der Umgang mit den Kindern macht ihm Spaß, verrät er. Allerdings bleiben die Nerven auch nicht unbeeindruckt vom ständigen Geräuschpegel.
Neuerdings schläft Hansi Wagner etwas besser, seit seinem Umzug. Seine Dienstwohnung hat er bereits geräumt für den Nachfolger. Hansi Wagner ist kein Welperaner mehr, sondern wohnt nun in Hattingen-Mitte. Keine Entfernung für ihn, den Weg zur Arbeit legt er flugs mit dem Rad zurück. Jetzt kriegt er nicht mehr mit, wenn Jugendliche auf dem offen zugänglichen Schulgelände feiern. Und unter seinem Schlafzimmerfenster amüsiert sich jetzt niemand mehr und reißt ihn aus dem Schlaf.
Im Job habe sich einiges geändert, sagt der Rentner in spe. Im Lauf der Jahre sind neue Aufgaben und Belastungen hinzugekommen. Er hat miterlebt, wie vor einigen Jahren das Schwimmbad aufwändig renoviert worden ist. Der Hausmeister sei zusätzlich auch Schwimmmeister gewesen. An seiner Grundschule ist er aber auch sein eigener Herr, der sich nicht im Schichtbetrieb bis 22 Uhr mit anderen Kollegen absprechen und auch das Wochenende mit vielen Veranstaltungen dabei abdecken muss. Sein Fazit: „Ein lauer Job ist es nicht, aber er macht Spaß.“