Hattingen. Silke Hestert und Tilman Dumke helfen in ihrer Aktiv-Praxis Menschen mit Schmerzen oder nach der Reha wieder fit zu werden. Das Training findet in Kleingruppen statt.
Vielen Patienten ist ihre verordnete Reha zu kurz. Manchmal verordnen Ärzte nur ein Rezept, manchmal zwei oder drei. Nach Ablauf dieser Zeit haben aber viele Patienten ihr Ziel noch nicht wieder erreicht, fühlen sich noch nicht fit genug. Silke Hester und Tilman Dumke haben deshalb eine Aktiv-Praxis in Holthausen eröffnet.
Dort können diejenigen, die operiert wurden, Beschwerden an Rücken und Gelenken haben oder unter chronischen Schmerzen leiden, an ihrer Genesung arbeiten. Dabei werden sie mit den ehemaligen Mitarbeitern des Gesundheitszentrums Ortho Mobile von zwei erfahrenen Sporttherapeuten betreut. „Uns haben früher öfter Patienten gefragt, was sie nach ihrer Reha machen können, um auf richtigem Wege gesund zu werden“, erzählt Silke Hestert. In einem Sportverein oder einem Fitnessstudio fehle vielen die fachkundige Betreuung.
So kamen sie und Tilman Dumke auf die Idee der Aktiv-Praxis. Sie soll eine Anlaufstelle nach der Reha sein oder auch für aktive Sportler und Menschen mit Rücken- und Gelenkschmerzen eine Ergänzung darstellen. Und gleichzeitig wird in Holthausen die medizinische Versorgung erweitert. „Es war nicht so einfach, die Räumlichkeiten zu finden. Wir wollen mit Kleingruppen arbeiten und kein Massenbetrieb sein“, betont Dumke.
Höchstens sieben Personen werden auf der Trainingsfläche gleichzeitig betreut. Dort stehen Geräte und Hilfsmittel bereit, mit denen Kraft, Beweglichkeit, Koordination und innere Stabilität trainiert werden sollen. Silke Hestert und Tilman Dumke haben die Gesundheit ihrer Patienten im Blick. „Wir sehen schnell, wenn jemand einen Fehler macht“, sagt Dumke. Das bringen die zusammen rund 40 Jahre Berufserfahrung der beiden mit sich. „Im Fitnessstudio trainieren viele falsch“, sagt Dumke. Das soll in der Praxis am Heckenweg nicht passieren.
Das Gesundheitsbewusstsein der Menschen könne noch gefördert werden, sagen die Experten: „Viele wissen, dass sie etwas tun müssen. Sie müssen ihren eigenen Körper kennenlernen. Die meisten gehen zum Arzt, der es richten soll.“ Die beiden Diplom-Sportlehrer nehmen allerdings keine Rezepte mit Reha-Verordnungen an. Die Patienten kommen aus eigenem Antrieb.
In der Praxis sind die Patienten nicht an lange Verträge gebunden und können dann aussteigen, wenn ihr Ziel erreicht ist. Nach Operationen kann dies schneller erreicht sein, bei chronischen Beschwerden kann es länger dauern. Nach einer Analyse der Stärken und Schwächen wird das Training laufend angepasst. Das Ende bestimmt dann jeder selbst.